Fans feiern Rückkehrer Das Ende einer langen Leidenszeit

Dortmund · Nationalspieler Marco Reus feiert beim 2:0-Sieg von Borussia Dortmund gegen den HSV seine lang ersehnte Rückkehr.

 Marco Reus ist wieder zurück im Team von Borussia Dortmund. Hier lässt er sich auch von der Umklammerung des Hamburgers Gideon Jung nicht vom Ball trennen. Reus bot am Samstag zum Einstand ein gutes Spiel.

Marco Reus ist wieder zurück im Team von Borussia Dortmund. Hier lässt er sich auch von der Umklammerung des Hamburgers Gideon Jung nicht vom Ball trennen. Reus bot am Samstag zum Einstand ein gutes Spiel.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Mit einem dreifachen „Reus“ hat die Dortmunder Südtribüne am Karnevalssamstag die Rückkehr ihres Helden gefeiert. 259 Tage nach seinem Kreuzband­anriss im DFB-Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt (2:1) kehrte Nationalspieler Marco Reus beim 2:0 (0:0)-Sieg von Borussia Dortmund gegen den Hamburger SV unter großem Jubel auf den Rasen zurück. Der 28-Jährige, der für viel Schwung im Dortmunder Mittelfeld sorgte, durfte sich nicht nur über eine gelungenes Rückkehr freuen, der BVB holte zudem noch den 500. Bundesliga-Heimsieg. „Wir haben heute nicht unser bestes Spiel gezeigt. Man hat gesehen, dass die Mannschaft wollte. Mit ein bisschen mehr Druck machen wir auch schon früher das 2:0. Wir haben noch viel Arbeit vor uns“, sagte Reus, der in der 71. Minute unter Szenenapplaus für Torschütze Mario Götze ausgewechselt wurde, bescheiden.

BVB-Trainer Peter Stöger war zufrieden: „Es ist ein gutes Gefühl für uns und sicherlich ein super Gefühl für ihn“, sagte der Österreicher: „Seine Leistung ist erfreulich, aber nicht überraschend. Er hätte es sicherlich auch über 90 Minuten geschafft.“

Am Ende seiner langen Leidenszeit wirkte Reus wie von Lasten befreit. Der ansonsten eher medienscheue Nationalspieler meisterte den Interview-Marathon nach seiner umjubelten Rückkehr in für ihn ungewohnter Plauderlaune. Mit einem Dauerlächeln gewährte der sehr agile Dortmunder Einblicke in sein Gefühlsleben. „Es war sehr aufregend, wieder die Atmosphäre zu spüren und ein geiles Gefühl, wieder dabei zu sein“, schwärmte er.

 Reus war vor knapp zwei Wochen ins Mannschaftstraining zurückgekehrt und stand gegen den HSV überraschend bereits in der Startelf. „Es war nicht nur als Spieler, sondern auch als Mensch für ihn extrem wichtig, dass wir ihn in alle Richtungen unterstützen. Wenn er fit ist für den Kader und seine Qualität bringen kann, dann kann er auch von Anfang an spielen“, betonte Stöger.

Götze, der in der zweiten Minute der Nachspielzeit mit seinem Treffer zum 2:0 nach Vorarbeit von André Schürrle (wie 2014 im WM-Finale) den Schlusspunkt setzte, war „super, super happy“ über die Rückkehr seines Nationalmannschafts-Kumpels. Zugang Michy Batshuayi hatte die Borussia mit seinem Führungstreffer (49.) erlöst. Vor dem Götze-Treffer hätte der aufopferungsvoll kämpfende HSV Reus und Co. fast noch die Partystimmung verhagelt. Allerdings konnte der Vorletzte seine durchaus vorhandenen Möglichkeiten nicht nutzen und stand so mit leeren Händen da.

Batshuayi, der als Ersatz für den zum FC Arsenal abgewanderten Pierre-Emerick Aubameyang in der Winterpause nach Dortmund gekommen war, hatte ebenfalls allen Grund zur Freude. Mit seinem dritten Saisontor – zum Einstand hatte er bereits zweimal in Köln getroffen – legte er ein gelungenes Heimdebüt für den BVB hin und feierte seinen Treffer standesgemäß mit zwei Salti. Seine Effektivität ist durchaus mit der seines Vorgängers Aubameyang vergleichbar: In zwei Spielen war er an vier von fünf BVB-Treffern beteiligt.

Für Stöger war der schwer erarbeitete Sieg gegen den akut abstiegsbedrohten HSV ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. „Wir haben uns schon wehren müssen. Aber wir haben auch gute Sachen gesehen. Das Ergebnis tut uns gut“, so der Österreicher, der sich mit dem BVB auf den dritten Tabellenplatz vorschob. Auch mit Blick auf das Hinspiel der Zwischenrunde in der Europa League gegen Atalanta Bergamo aus Italien am kommenden Donnerstag (19 Uhr/Sky und Sport1) kam die gelungene Rückkehr von Reus genau zur rechten Zeit.

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