Tennis Das Ende des Davis Cups ist „eine Schande für das Tennis“

Orlando · Boris Becker fehlten die Worte, um seiner Wut Ausdruck zu verleihen. Also schickte er Fotos um die Welt. Eines zeigt einen Grabstein mit der Aufschrift: „Hier liegt der Davis Cup. 1900 - 2018.“ Für viele Begleiter der Tour – ob Spieler, Trainer oder Funktionäre – ist die Entscheidung des Tennis-Weltverbandes ITF das unwiderrufliche Ende einer 118 Jahre alten Tradition.

Die Kritiker erwarten eine Totgeburt, manch einer gibt dem Davis Cup in seinem neuen Format nicht mehr als zwei Jahre.

Lucas Pouille, französischer Spitzenspieler auf Platz 17 der Welt, war dermaßen tief getroffen, dass er die Abgeordneten des Verbandstages in Orlando im US-Bundesstaat Florida direkt angriff: „Ihr Typen seid eine Schande für das Tennis.“

Diese „Typen“ ließen sich derweil für ihren Coup feiern. ITF-Präsident David Haggerty lächelte mit Fußballstar Gerard Piqué in die Kamera, der Spanier ist das Gesicht der Investmentgruppe Kosmos, die angeblich drei Milliarden Dollar für den Davis Cup geboten hatte. Der wird jetzt in der zweiten November-Hälfte in einem einwöchigen Turnier – statt in vier Runden über das Jahr verteilt – ausgespielt.

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