Das emotional schwierigste Duell

Sofia · Die deutschen Volleyballer treffen bei der Europameisterschaft in Bulgarien und Italien im ersten K.o.-Spiel ausgerechnet auf Belgien. Für Vital Heynen ist die Begegnung mit seinen Landsleuten „emotional schwierig“.

Heimatgefühle muss Vital Heynen heute hinten anstellen. Wenn die deutschen Volleyballer um 19.30 Uhr in Sofia auf Belgien treffen, kommt es für den Bundestrainer zur "emotional schwierigsten Begegnung". Rücksicht kann Heynen auf seine Landsleute im ersten K.o-Spiel der EM in Bulgarien und Italien aber nicht nehmen. "Das wird aufgrund der Konstellation eine ganz heiße Kiste", kündigt Zuspieler Lukas Kampa an. Heynen hat schon einige Spieler der gegnerischen Mannschaft trainiert und weiß: "Das wird schwer. Aber wenn du ins Finale willst, musst du alles gewinnen."

Aus taktischer Sicht kann Heynens Wissen ein großer Vorteil für die Deutschen sein - er wird seine Mannschaft perfekt einstimmen. Dafür schickt er seine Schützlinge nach Training und Videoanalyse früh ins Bett. "Sie sollen sich die Belgier in den Kopf setzen", sagt der 46-Jährige. Denn die Zielsetzung hat sich trotz des schlechten Turnierstarts nicht geändert. "Ich will auf jeden Fall ins Finale und dann am besten Gold holen", sagt Diagonalangreifer Georg Grozer.

Das Selbstvertrauen des WM-Dritten ist nach wie vor groß, auch wenn in der Vorrunde zwei Niederlagen zu Buche stehen. "Wir dürfen kein Spiel mehr verlieren, das wissen wir. Wir haben uns den Weg ausgesucht, gegen welche Gegner wir spielen - jetzt geht es richtig los", sagt Außenangreifer Denys Kaliberda und spielt damit auf die abgeschenkte Begegnung gegen die Niederlande an (2:3). Nach dem einzigen Sieg gegen Tschechien zog Deutschland als Gruppendritter in die Playoffs ein und bekommt es im Erfolgsfall im Viertelfinale erneut mit Bulgarien zu tun - und nicht wie der Gruppenzweite Niederlande mit Weltmeister Polen. "Wenn wir ins Finale wollen, suchen wir uns den Weg aus, der uns am besten liegt", hatte der Bundestrainer seine umstrittene Maßnahme erklärt, für die er vor allem aus den Niederlanden heftig kritisiert worden war.

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