Eiskunstlauf Das Eis lässt die Olympiasieger nicht los

München · Die Paarläufer Bruno Massot und Aljona Savchenko legen eine Wettkampf-Pause ein – mit einem Hintertürchen für eine Rückkehr.

 Die Paarlauf-Olympiasieger Bruno Massot (links) und Aljona Savchenko werden vorläufig nicht mehr gemeinsam in einem Wettkampf auf dem Eis zu sehen sein. Eine Rückkehr ist möglich, aber noch nicht besprochen.

Die Paarlauf-Olympiasieger Bruno Massot (links) und Aljona Savchenko werden vorläufig nicht mehr gemeinsam in einem Wettkampf auf dem Eis zu sehen sein. Eine Rückkehr ist möglich, aber noch nicht besprochen.

Foto: dpa/Matthias Balk

Viele Shows, zahlreiche PR-Auftritte, aber mindestens ein Jahr lang keine Wettkämpfe mehr: Nach ihrem Rücktritt light bleibt für die Paarlauf-Olympiasieger Aljona Savchenko und Bruno Massot ein Hintertürchen zum Wettkampf-Comeback auf der großen Eiskunstlauf-Bühne zumindest einen Spalt geöffnet. „Wir wollen keine genauen Daten nennen und das offen halten. Alles ist möglich“, sagte Savchenko gestern in München, Partner Massot ergänzte: „Wir probieren viel aus, dann können wir sagen, wie es weitergeht.“

Der sechsmaligen Weltmeisterin war deutlich anzumerken, dass sie auch nach 18 Jahren Höchstleistungssport nur schwer ohne den Adrenalin-Kick eines großen internationalen Championats auskommt. „Eigentlich brauche ich immer ein Ziel. Schon beim ersten Schaulaufen habe ich gemerkt, dass es nicht so schön wie ein Wettkampf ist“, räumte die 34-Jährige ein.

Unterbeschäftigt sind die Oberstdorfer in der Saison nach Olympia-Gold in Pyeongchang und dem ersten gemeinsamen WM-Titel in Turin aber auch ohne Turnierstress nicht. Das Duo hat einen Vertrag bei der Revue Holiday on Ice unterzeichnet, viele weitere Schaulaufen stehen auf dem Programmm, der Terminkalender ist randvoll.

Savchenko wagt sich überdies an eine Doppelbelastung, denn sie wird das Training der US-Paarlaufmeister Alexa Scimeca-Knierim und Chris Knierim übernehmen. Noch ist die gebürtige Ukrainerin ein wenig skeptisch, ob sie diese zusätzliche Belastung stemmen kann: „Ich muss mal schauen, wie ich das alles schaffe.“ Dabei mag Savchenko nicht einmal das Fernziel Olympia 2022 in Peking ausschließen, auch wenn sie dann bereits 38 wäre. „Ich glaube, dass ich noch besser und noch fitter werden kann. Ganz bestimmt werde ich erfahrener“, sagte sie. Derzeit quälen sie und Massot keine gesundheitlichen Probleme. „Meinem Rücken geht es gut, Ich werde versuchen, dass es so bleibt“, sagte der gebürtige Franzose.

Klar ist: Eine Rückkehr gäbe es nur gemeinsam. „Wenn wir zurückkommen, kommen wir beide zurück. Das steht fest“, sagte Savchenko. Trainer Alexander König sieht allerdings eher andere Probleme auf seine Schützlinge zukommen. „Es wird eine Wahnsinns-Herausforderung sein, wieder eine Brücke ins normale Leben zu schlagen. Sie müssen den richtigen Pegel der Belastung finden“, erklärte König.

Schwierig wird es zukünftig auch sein, längerfristig gemeinsam zu trainieren. König leitet bereits ein neues Paarlauf-Trainingszentrum der Deutschen Eislauf-Union (DEU) in Berlin, Savchenkos Lebensmittelpunkt wird Oberstdorf bleiben, Massot zieht es auch aus privaten Gründen in die Schweiz. Der 29-Jährige wird im Oktober erstmals Vater, auch eine Heirat mit seiner Verlobten ist geplant. Im August wollen alle Beteiligten zusammenkommen und ein sportliches Konzept kreieren. „Bis dahin durchleben wir die Situation, wie sie ist“, sagte König.

Die schon jetzt fast legendäre Goldkür „Die Welt von oben“ wird das deutsche Publikum – in leicht abgewandelter Form – zwischen Dezember und Februar in zahlreichen deutschen Städten sehen können. Derzeit ist der Premierenauftritt bei Holiday on Ice für 13. Dezember in Hannover vorgesehen.

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