Das einfach ersatzlos gestrichene rheinische Derby

Wenn man nachts im Kölner Norden auf der Mülheimer Brücke steht, sieht man in gleicher Entfernung den Kölner Dom und das illuminierte Bayer-Kreuz. Und wenn zwei Nachbarstädte derart nahe gelegen sind und dann die zwei Vereine dieser Städte aufeinander treffen, dann nennt man das: Derby. 1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen. Fußball-Feindschaft pur

Wenn man nachts im Kölner Norden auf der Mülheimer Brücke steht, sieht man in gleicher Entfernung den Kölner Dom und das illuminierte Bayer-Kreuz. Und wenn zwei Nachbarstädte derart nahe gelegen sind und dann die zwei Vereine dieser Städte aufeinander treffen, dann nennt man das: Derby.

1. FC Köln gegen Bayer Leverkusen. Fußball-Feindschaft pur. Drei deutsche Meisterschaften und vier Pokalsiege des 1. FC Köln gegen eine leere Trophäen-Vitrine in Leverkusen.

Eine glänzende Domstadt gegen eine gesichtslose Pillendreher-Manufaktur. Leidenschaftliche Fans in Köln gegen den "Arbeitskreis Stimmung" in Leverkusen, ausverkauft gegen ausverschenkt. Frisch gezapftes Kölsch gegen ein übel riechendes Reagenzglas-Gemisch.

Eine attraktive, pulsierende Medienstadt gegen einen hässlichen Industriestandort (die Mehrzahl der Leverkusener Profis zieht es vor, in Köln zu wohnen). Echt Kölnisch Wasser gegen Kopfschmerzmittel. Ein Stadtnamen mit 2000-jähriger römischer Tradition gegen die Hinterlassenschaft von Heinz, Horst oder Carl Leverkus.

Ja, da freut man sich so sehr auf dieses Derby - und dann fällt das Spiel aus. Ersatzlos gestrichen. Einfach abgesagt. Schade, schade, schade . . .

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