Das Drama von Mombach

Mainz. Zwei Punkte Vorsprung, verteilt auf zehn Kämpfe - das Polster des KSV Köllerbach für den Halbfinal-Rückkampf um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft war kein sanftes Ruhekissen. Das wussten auch die Mainzer und hatten sich in der ausverkauften Sporthalle "Im großen Sand" in Mainz-Mombach was vorgenommen

 Köllerbachs Mongole Naranbaatar Bayaraa in blau, mühte sich nach Kräften gegen den Russen Atmir Khromov, verlor aber mit 1:3 Runden. Foto: Iris Bauer

Köllerbachs Mongole Naranbaatar Bayaraa in blau, mühte sich nach Kräften gegen den Russen Atmir Khromov, verlor aber mit 1:3 Runden. Foto: Iris Bauer

Mainz. Zwei Punkte Vorsprung, verteilt auf zehn Kämpfe - das Polster des KSV Köllerbach für den Halbfinal-Rückkampf um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft war kein sanftes Ruhekissen. Das wussten auch die Mainzer und hatten sich in der ausverkauften Sporthalle "Im großen Sand" in Mainz-Mombach was vorgenommen. Allen voran ihr Trainer Baris Baglan, der an der Seitenlinie mit allen Mitteln versuchte, seine Ringer nach vorne zu peitschen. Manche waren erlaubt, manche hart an der Grenze, so wie im ersten Kampf von Tahir Zadov gegen Venelin Venkov in der Klasse bis 55 Kilo griechisch-römisch. Der Köllerbacher Venkov lag schon 0:2 Runden zurück, doch Zadov ging konditionell ein wie eine Primel und machte ab Runde drei gar nichts mehr. Venkov legte sich Zadov zurecht und drehte ihn mehrfach, bis er mit 3:2 gewonnen hatte.Da wollte Venkovs bulgarischer Landsmann Dimitar Kumchev nicht nachstehen und packte gegen Stefan Kehrer im zweiten Kampf in der Klasse bis 120 Kilo Freistil die Beinschraube aus - und drehte den bedauernswerten Kehrer in Runde eins gleich fünf Mal durch. Kumchev kassierte später für seine technische Überlegenheit vier Punkte.

Mainz verkürzte aber postwendend auf 6:8, weil Naranbaatar Bayaraa in 60 Kilo Freistil Atmir Khromov mit 1:3 unterlag. Und dann drohte der Kampf in Richtung der Gastgeber zu kippen. Denn Köllerbachs Überraschungstrumpf in 96 Kilo griechisch-römisch, der mehrfache Vize-Europameister Jimmy Lidberg (Schweden), ging den den Italiener Daigoro Zimoncini mit 0:3 baden. Doch der Pole Tomasz Swierk bügelte Lidbergs schwachen Auftritt in 66 Kilo griechisch-römisch aus und schickte Wladimir Berenhardt mit 3:0 von der Matte. Halbzeit: 11:9 für Köllerbach.

Nach der Pause ging Mainz durch ein klares 3:0 von David Bichniachwili gegen Köllerbachs Konstantin Völk in 84 Kilo Freistil mit 12:11 in Führung. 66-Kilo-Freistiler Martin Daum nahm dann sein Herz gegen George Bucur in beide Hände und knöpfte ihm beim 1:3 immerhin eine Runde ab. Dabei hatte er -das Kampfgericht nicht unbedingt auf seiner Seite. 15:12 für Mainz - der Vorsprung aus dem Hinkampf war dahin.

Nun war es an Jan Fischer, den KSV am Leben zu halten. Das tat er mit einem souveränen Auftritt gegen Patrick Nuding. 15:15. Konstantin Schneider musste einen Dreier nachlegen - und zwar zu Null. Denn den Köllerbachern war klar: Andriy Shyyka, der im letzten Kampf gegen Kiril Terziev auf dem Papier stand, lief Gefahr, wegen seiner Knieverletzung 0:4 zu verlieren. Und der Kapitän des KSV zog den Kampf durch, holte die Führung mit 18:15 zurück. Köllerbach stand im Finale - und Der Rest war ein einziger Jubel in blau.

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