Das deutsche Ziel heißt Halbfinale

Lebach. Schauspieler und Sportler glauben fest daran: Nach einer missglückten Generalprobe folgt eine grandiose Premiere. So gesehen müsste die weibliche U17-Volleyball-Nationalmannschaft nach der 0:3-Testspiel-Schlappe gegen Italien heute in der Sporthalle Lebach einen tollen Start ins Acht-Nationen-Turnier hinlegen. Die Niederlage gegen die Azzurri in Freisen wurmt Stefan Bräuer

 Stefan Bräuer, Mitte, Trainer der deutschen U17-Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes, schwört seine Mannschaft in einer Auszeit auf die nächsten Spielzüge ein. Foto: Ruppenthal

Stefan Bräuer, Mitte, Trainer der deutschen U17-Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes, schwört seine Mannschaft in einer Auszeit auf die nächsten Spielzüge ein. Foto: Ruppenthal

Lebach. Schauspieler und Sportler glauben fest daran: Nach einer missglückten Generalprobe folgt eine grandiose Premiere. So gesehen müsste die weibliche U17-Volleyball-Nationalmannschaft nach der 0:3-Testspiel-Schlappe gegen Italien heute in der Sporthalle Lebach einen tollen Start ins Acht-Nationen-Turnier hinlegen. Die Niederlage gegen die Azzurri in Freisen wurmt Stefan Bräuer. Überbewerten will der Bundestrainer das Spiel vom vergangenen Donnerstag aber nicht. "Wir trainieren erst seit zwei Wochen zusammen. Italien ist eingespielt und mein Favorit", sagt der deutsche Teamchef, der seine Mannschaft heute um 18 Uhr gegen Schweden aufs Feld schickt.

Seit Anfang August absolviert der Kader des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) in der Theelstadt ein Trainingslager. Gut betreut vom TV Lebach, dem Kooperationspartner des Saarländischen Volleyball-Verbandes (SVV) bei der Ausrichtung des Turniers mit Teams aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien, Spanien, Schweden, den Niederlanden und der Schweiz.

"Es ist toll organisiert. Wir fühlen uns wohl. Mit den Lebacher Zuschauern im Rücken können wir vielleicht über uns hinauswachsen", sagt der Bundestrainer. "Bei der Durchführung von deutschen Jugendmeisterschaften hat sich Lebach einen Namen gemacht. Auf der Suche nach einem Ausrichter für das Acht-Nationen-Turnier war der Verein deshalb erste Wahl", sagt SVV-Vizepräsident Udo Genetsch.

Erste Wahl sind auch die deutschen Spielerinnen, die in Lebach ans Netz gehen. Bei zwanzig Stunden Training pro Woche muss das Umfeld stimmen, auch Schulform und medizinische Betreuung passen. Deshalb ist der Weg eines Talents in einen DVV-Kader über einen Bundesstützpunkt mit angeschlossenen Internaten fast unumgänglich. Julia Hero ist diesen Weg vor drei Jahren gegangen. Stefan Bräuer holte die frühere Lebacher Regionalliga-Spielerin an den Olympia-Stützpunkt nach Berlin und trainierte sie zwei Jahre lang.

Heute spielt die 18 Jahre alte Saarländerin im DVV-Juniorinnen-Kader. "Sie ist dort als Mittelblockerin nicht mehr wegzudenken. Im kommenden Jahr wird Julia mit dem VCO Berlin in der Bundesliga spielen", erzählt Bräuer, dem die individuelle Entwicklung der Nachwuchsspielerinnen sehr am Herzen liegt.

Die Talente sichtet er bei überregionalen Meisterschaften. Dabei habe er einige weitere interessante Lebacher Talente entdeckt. Spielerinnen, die in Heros Fußstapfen treten könnten. In Sachen Nachwuchsförderung sieht Bräuer im Saarland viel Entwicklungspotenzial. Das Frauen-Team des TBS Saarbrücken habe als Zweitligist eine Vorbildfunktion. "Ich denke, hier ist noch einiges realisierbar", so Bräuer. Realisierbar sieht der Bundestrainer auch sein Ziel beim Turnier in Lebach. Bräuer: "Das Halbfinale ist machbar."

Auf einen Blick

Die heutigen Spiele: Belgien - Spanien (13.30 Uhr); Italien - Niederlande (15.45 Uhr); Deutschland - Schweden (18 Uhr); Frankreich - Schweiz (20.15 Uhr). In der Gruppe A spielen Belgien, Deutschland, Schweden und Spanien. In der Gruppe B gehen Frankreich, Italien, die Niederlanden und die Schweiz ans Netz. ros

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