Das bajuwarische Wunschkonzert

München/Dortmund. Der Einzug ins Halbfinale in der Champions League ist geschafft, und ihren Wunschgegner haben die Bayern-Bosse Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge auch schon gefunden. "Dortmund wäre jetzt schön", berichtete der stolze Präsident Hoeneß. "Wir wollen ins Endspiel

 Lass dich umarmen: David Alaba und Torhüter Manuel Neuer herzen sich. Foto: Gebert/dpa

Lass dich umarmen: David Alaba und Torhüter Manuel Neuer herzen sich. Foto: Gebert/dpa

München/Dortmund. Der Einzug ins Halbfinale in der Champions League ist geschafft, und ihren Wunschgegner haben die Bayern-Bosse Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge auch schon gefunden. "Dortmund wäre jetzt schön", berichtete der stolze Präsident Hoeneß. "Wir wollen ins Endspiel. Und wenn Sie mich fragen: Ich glaube, Dortmund wäre der Gegner, bei dem wir am meisten Chancen haben. Meinen Sie, dass Dortmund besser ist als Real oder Barcelona? Ich glaube nicht."

FC Bayern München, Borussia Dortmund, Real Madrid und FC Barcelona lautet die erlesene Auswahl für das Halbfinale der Champions League, das heute in Nyon (12 Uhr/Eurosport) ausgelost wird. Zum ersten Mal in der Geschichte der Champions League stehen damit zwei deutsche Vereine im Halbfinale. "Es ist eine fantastische Woche. Am Samstag sind wir deutscher Meister geworden. Und vier Tage später haben wir die Spannung hochgehalten und wieder diese Gier gezeigt", lobte Vorstandschef Rummenigge nach dem 2:0-Rückspielsieg in Turin. "Wir sind gegen eine Mannschaft ausgeschieden, die alles mitbringt, um den Titel zu gewinnen", sagte Italiens Torwartlegende Gianluigi Buffon. Sein Trainer Antonio Conte prophezeite den Bayern gute Zeiten. "Bayern wird über die kommenden Jahre eine der besten Mannschaften in Europa sein", sagte Conte, dessen Mannschaft durch Treffer von Mario Mandzukic (63.) und Claudio Pizarro (90.+1) ausschied.

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat die Kampfansage von Bayern-Präsident Uli Hoeneß gleich pariert. "Die vergangenen Jahre haben ja gezeigt, dass wir gegen die Münchner durchaus das ein oder andere Spiel gewinnen können", sagte er. "Da sollte sich Uli Hoeneß also nicht zu sicher fühlen." Und: "Ich bin da romantischer veranlagt. Für mich liegt der Reiz des Europapokals auch darin, internationale Partien zu spielen", sagte er. BVB-Trainer Jürgen Klopp reagierte auch: "Ich bin immer sehr dankbar, wenn man mir eine Vorlage bietet. Das war zuletzt nicht der Fall, da war alles ruhig", sagte der 45-Jährige im Rückblick auf das 0:1 im Pokal-Viertelfinale Ende Februar, nachdem die Münchner zuvor sechs Spiele gegen den BVB nicht gewonnen hatten. "Der Sieg scheint ihnen den Respekt genommen zu haben. Aber das war unsere Schuld."

Unterdessen blicken Italien und England neidisch nach Spanien und Deutschland. "Die Stars gehen im Moment lieber nach Deutschland, England oder Spanien", sagte Juve-Trainer Conte, "wir müssen daher begreifen, dass viel Arbeit notwendig ist, um wieder dort hinzukommen, wo wir einmal waren." Und dass das Finale in Wembley ohne ein englisches Team stattfindet, tut vor allem der Premier League weh. "Das ist ein gewaltiger Warnschuss für den englischen Fußball", mahnte Arsenal Londons Trainer Arsène Wenger. sid/dpa

"Bayern wird über Jahre eine der besten Mannschaften in Europa sein."

Juve-Trainer Antonio Conte

Meinung

Hoffen auf deutsches Finale

Von SZ-Redakteur

Kai Klankert

Real Madrid, FC Barcelona, Borussia Dortmund und Bayern München - eine bessere Besetzung im Halbfinale der Champions League hätte man sich nicht wünschen können.

Dass die Fußball-Bundesliga in 21 Jahren Champions League erstmals mit zwei Mannschaften in der Vorschlussrunde vertreten ist, ist kein Zufall. Der deutsche Fußball ist in den vergangenen Jahren an der Spitze sehr viel stärker geworden, Talente wie Reus oder Müller haben sich an die Weltspitze entwickelt. Das zeigt sich in der Nationalmannschaft - und auch beim BVB oder den Bayern, wo ein Großteil der deutschen Topspieler unter Vertrag steht.

Nun gibt es nur noch eine Steigerung: ein deutsches Finale um den Pott. Und so hoffen wir bei der Auslosung heute in Nyon auf zwei spanisch-deutsche Halbfinals. Denn beide, BVB und Bayern, brauchen sich vor ihren Gegnern nicht fürchten. Im Gegenteil.

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