Das "Baby-Genie" ist schon in Italien

Bexbach/Homburg. Perwomaiskij in Kasachstan, Waldernbach im Westerwald und Mailand in Italien sind drei große Stationen des deutschen Fußball-Talents Alexander Merkel. In Perwomaiskij kam er am 22. Februar 1992 zur Welt, im Westerwald wuchs er auf - und in Mailand will er zum internationalen Topspieler reifen

 Alexander Merkel konnte beim U19-Länderspiel gegen Belgien in Völklingen (1:2) kaum Akzente setzen. Foto: Ruppenthal

Alexander Merkel konnte beim U19-Länderspiel gegen Belgien in Völklingen (1:2) kaum Akzente setzen. Foto: Ruppenthal

Bexbach/Homburg. Perwomaiskij in Kasachstan, Waldernbach im Westerwald und Mailand in Italien sind drei große Stationen des deutschen Fußball-Talents Alexander Merkel. In Perwomaiskij kam er am 22. Februar 1992 zur Welt, im Westerwald wuchs er auf - und in Mailand will er zum internationalen Topspieler reifen.Bis zum vergangenen Wochenende war eine weitere seiner Stationen ein Hotel im saarländischen Bexbach. Dort nämlich residierte der Blondschopf mit der deutschen U19-Nationalmannschaft wegen der Testspiele gegen Belgien in Völklingen (1:2, die SZ berichtete) und gegen Ungarn im Homburger Waldstadion (morgen um 17.30 Uhr). Karten für das Spiel in Homburg gibt es für zwei und sechs Euro in den Geschäftsstellen des Saarländischen Fußball-Verbands und des Oberligisten FC Homburg.

Am Samstagabend, als die deutsche A-Nationalmannschaft in der Europameisterschafts-Qualifikation gegen sein Geburtsland Kasachstan mit 4:0 gewann, war Merkel allerdings schon wieder unterwegs nach Italien. Über Stuttgart, wo er bis 2008 beim VfB die Fußballschuhe schnürte, ging es zurück nach Mailand. Dort findet am Wochenende nämlich das große Derby zwischen "seinem" AC und dem Stadtrivalen Inter an. Aus diesem Grund war es laut Deutschem Fußball-Bund (DFB) trotz mehrmaliger Anfrage der Saarbrücker Zeitung nicht möglich, persönlich mit Merkel zu sprechen.

Irgendwann einmal für die A-Nationalmannschaft seines Geburtslandes zu spielen, schloss Merkel schon früh aus. Es bleibt neben Deutschland, für das er seit seinem ersten Einsatz in der U15 spielt, auch die Option, für das Land seiner russischen Eltern zu spielen. "Es war damals eine leichte Entscheidung, da ich immer in Deutschland gespielt habe", sagte Merkel im vergangenen Winter in einem Interview auf der DFB-Internetseite. Deutschland gewann damals im von Merkel selbst als seine "Heimatstadt" bezeichneten Stuttgart mit 4:1 gegen die Schweiz.

Bei seinem letzten Auftritt im Nationaltrikot verlor die von Ralf Minge trainierte U19-Auswahl am vergangenen Freitag mit 1:2 gegen Belgien. Merkel spielte von Anfang an auf der halblinken Position im Mittelfeld, konnte aber keine Akzente setzen. Vielleicht war er in Gedanken schon beim großen Mailänder Duell, das am kommenden Sonntag im Giuseppe-Meazza-Stadion steigt.

Steigen könnten bis dahin auch Merkels Chancen auf einen Einsatz. Weil er seinem Gegenspieler Marco Rossi im Spiel gegen den AS Bari in die Rippen geschlagen hatte, wird der schwedische Stürmer-Star des AC Mailand, Zlatan Ibrahimovic, wegen einer Rotsperre fehlen. Offensivspieler Merkel, der in der Regel hinter den Spitzen eingesetzt wird, machte allerdings jüngst nicht gerade durch starke Leistungen auf sich aufmerksam. So schnell, wie er nach seinen durch Verletzungen von Mitspielern begünstigten Einsätze in der Champions League und Serie A von der italienischen Presse sogar als "Baby-Genie" (Corriere dello Sport) bezeichnet wurde, so schnell wurde nach eher dürftigen Auftritten des Deutsch-Kasachen zuletzt geschrieben: "Merkel geht nicht" (Gazzetta dello Sport).

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