Das alte Problem trotz neuem Personal

Kaiserslautern. "Das hat jeder im Stadion gesehen. Außer drei Leuten - und denen, die am Bierstand waren." Klaus Allofs, Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen, haderte am Samstagabend nach dem 0:0 beim 1. FC Kaiserslautern mit der Szene in der 23. Minute - und der Reaktion von Schiedsrichter Robert Hartmann. Oder besser gesagt Nicht-Reaktion

Kaiserslautern. "Das hat jeder im Stadion gesehen. Außer drei Leuten - und denen, die am Bierstand waren." Klaus Allofs, Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten Werder Bremen, haderte am Samstagabend nach dem 0:0 beim 1. FC Kaiserslautern mit der Szene in der 23. Minute - und der Reaktion von Schiedsrichter Robert Hartmann. Oder besser gesagt Nicht-Reaktion. Denn Hartmann hatte nicht gepfiffen, als FCK-Abwehrspieler Dorge Kouemaha im eigenen Strafraum mit einem Fallrückzieher klären wollte und neben dem Ball Bremens Sebastian Prödl mit voller Wucht im Gesicht traf - und ihm dabei Nase und Kiefer brach. Ein klarer Elfmeter, den der Schiedsrichter nicht gab. "Das war entscheidend", sagte Allofs: "Wenn wir in Führung gegangen wären, hätten wir das Spiel deutlich ruhiger gestalten können."Ob es tatsächlich die spielentscheidende Szene war, ist fraglich. Aber Allofs' Einschätzung dürfte vor allem mit der prekären Situation in der Abwehr zu tun haben, wo nach Prödls Ausfall für zwei Monate nun Handlungsbedarf besteht. Das weiß auch der Geschäftsführer: "Ja, ich denke, dass wir da noch etwas tun werden." Ob er damit ein Transferverbot für Andreas Wolf zum AS Monaco meint, ist unklar.

Der FCK hatte in dieser 22. Minute viel Glück. Wobei eine Niederlage nicht verdient gewesen wäre. Es war ein Abend, der mit zwei Überraschungen begonnen hatte. Der von Bremen ausgeliehene Stürmer Sandro Wagner saß wie mit Werder vereinbart auf der Tribüne. FCK-Trainer Marco Kurz hatte im Sturm Jakub Swierczok neben Dorge Kouemaha gebracht. Und in der Innenverteidigung begann Jan Simunek - nach 15-monatiger Verletzungspause. Simunek grinste nach dem Spiel wie ein Honigkuchenpferd: "Es war einfach schön, wieder auf dem Platz zu stehen. Auch wenn ich am Schluss Krämpfe hatte." Es war eine ordentliche Rückkehr.

Auch Swierczok fügte sich gut ein - für einen, der bis vor wenigen Wochen noch bei einem Kellerkind der zweiten polnischen Liga, Polonia Bytom, spielte. "Er hat das ordentlich gemacht. Für uns war es schön zu sehen, dass er eine Alternative im Offensivbereich ist", sagte Kurz. Swierczok hätte der Held des Abends werden können. Doch sein Schuss in der letzten Minute ging ganz knapp am Bremer Tor vorbei.

Und genau das war das Problem im FCK-Spiel. Immer wieder erarbeitete sich die Mannschaft Möglichkeiten gegen defensive Bremer. "Wir haben die Chancen nicht kläglich vergeben. Heute war auch Pech dabei", erklärte Abwehrspieler Florian Dick. So wie in der 58. Minute, als Pierre de Wit die Latte traf. Oder in der 42. Minute, als Bremens Torhüter Tim Wiese einen Schuss von Dick an den Pfosten lenkte. Es war kein überragender Auftritt, aber ein ordentliches Spiel des Drittletzten gegen den Fünften. "Nur das Tor fehlte", sagte Simunek nach dem achten Remis der Saison. Wieder mal. jbö

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