Das Abenteuer kann beginnen

Saarbrücken. Bis vor einer Woche blickte die Sportwelt zu den Olympischen Spielen nach Peking. Für drei saarländische Athletinnen geht ihr Olympia allerdings erst am 6. September los. Laura Darimont (Saarwellingen), Claudia Nicoleitzik (Wehrden) und Katharina Schett (Dillingen) vertreten das Saarland bei den 13. Sommer-Paralympics, den Spielen für Menschen mit körperlicher Behinderung

 Claudia Nicoleitzik (links) und Laura Darimont starten in Peking im Sprint. Foto: Maurer

Claudia Nicoleitzik (links) und Laura Darimont starten in Peking im Sprint. Foto: Maurer

Saarbrücken. Bis vor einer Woche blickte die Sportwelt zu den Olympischen Spielen nach Peking. Für drei saarländische Athletinnen geht ihr Olympia allerdings erst am 6. September los. Laura Darimont (Saarwellingen), Claudia Nicoleitzik (Wehrden) und Katharina Schett (Dillingen) vertreten das Saarland bei den 13. Sommer-Paralympics, den Spielen für Menschen mit körperlicher Behinderung. Laura Darimont, der seit der Geburt der linke Unterarm fehlt, ist mit ihren gerade einmal 17 Jahren eine der jüngsten der 44 deutschen Leichtathleten im Team. Sie startet über 100 und 200 Meter in der Schadensklasse TF 46.

Ebenfalls über die Kurzsprintstrecken (Klasse TF 36) tritt Claudia Nicoleitzik an. Die 18-Jährige, die an einer Koordinationsstörung leidet, ist zweifache Vize-Weltmeisterin und gilt in Peking als große saarländische Medaillenhoffnung. Beide wären gerne auch im Weitsprung an den Start gegangen. "Aber den gibt es mangels Teilnehmern leider nicht", erklären die beiden bei der Verabschiedung durch den Behinderten- und Rehabilitationssportverband Saar (BRS).

Völlig überrascht von ihrer Nominierung wurde Bogenschützin Katharina Schett, die an einer Fehlbildung der Wirbelsäule leidet. Die 16-jährige Dillingerin erinnert sich noch genau an die Situation: "Als der Tag der Nominierung kam, rief ich abends unseren Abteilungsleiter Peter Droste an. Und der sagte plötzlich, dass ich dabei sei. Da habe ich vor Freude einfach nur noch in den Hörer geschrien."

Seitdem ist die Aufregung bei allen drei Athletinnen Tag für Tag gestiegen. "Es ist eine ganz andere Kultur, fast eine andere Welt", sagt Darimont, "das wird auch abseits der Wettbewerbe sehr interessant. Ich denke, es wird einfach ein großes Abenteuer." Als Vorteil empfinden gerade die beiden Sprinterinnen, dass mit Evi Raubuch ihre Trainerin vom TV Püttlingen mit dabei ist. Sie wurde vom Deutschen Behindertensportverband für den Betreuerstab nominiert. "Wenn so viele neue Eindrücke auf uns einprasseln, wird es schön sein, eine vertraute Person dabei zu haben", sagt Claudia Nicoleitzik. Für Raubuch ist die Nominierung eine Bestätigung ihrer Arbeit: "Ich habe nicht damit gerechnet. Aber ich freue mich. Und es ist gut für Claudia und Laura."

Damit die Saarländerinnen gut gerüstet ins Reich der Mitte fliegen, gab es vom Verband noch Geschenke. "Passend zu den Bildern, die wir schon aus Peking gesehen haben, gibt es einen Regenschirm, Sonnenmilch, Staubmasken und Ess-Stäbchen", erklärte der zweite Landesvorsitzende des BRS, Edmund Minas. Das Abenteuer Peking kann beginnen. "Ich denke,

es wird einfach ein großes Abenteuer."

Laura Darimont

 Katharina Schett wird bei den Paralympics im Bogenschießen antreten. Foto: Schmidt

Katharina Schett wird bei den Paralympics im Bogenschießen antreten. Foto: Schmidt

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