Das Abenteuer Bundesliga beginnt

Saarbrücken. Noch gestern schleppte Noémie Beney, die neue defensive Mittelfeldspielerin des Frauenfußball-Bundesligisten 1. FC Saarbrücken, riesige Taschen in ihre neue Zweizimmer-Wohnung am Eschberg. Baute Möbel auf, putzte, räumte Kleider ein, hängte Lampen auf. Heute beginnt für die 24-jährige Schweizerin, die vom Yverdon-Sports FC an die Saar wechselte, um 18

Saarbrücken. Noch gestern schleppte Noémie Beney, die neue defensive Mittelfeldspielerin des Frauenfußball-Bundesligisten 1. FC Saarbrücken, riesige Taschen in ihre neue Zweizimmer-Wohnung am Eschberg. Baute Möbel auf, putzte, räumte Kleider ein, hängte Lampen auf.

Heute beginnt für die 24-jährige Schweizerin, die vom Yverdon-Sports FC an die Saar wechselte, um 18.30 Uhr (FC-Sportfeld) mit dem ersten Training des FCS in diesem Jahr das Abenteuer Bundesliga. "Das ist für mich eine große Herausforderung. In Deutschland wird auf viel höherem Niveau und viel aggressiver gespielt", sagt Beney. Für den Abschied aus der Schweiz entschied sie sich, "weil ich dort nicht mehr so viele Fortschritte gemacht habe. Ich brauchte den Wechsel, um besser zu werden."

Es ist das erste Mal, dass Beney für den Fußball ihre Heimat Schweiz verlässt und damit auch ihre Familie und Freunde. "Ich lasse vieles zurück. Aber momentan ist diese neue Erfahrung noch so schön und spannend, dass die Freude überwiegt", sagt die 24-Jährige und fügt lachend hinzu: "Die Wehmut kommt wahrscheinlich nächste Woche."

Beim Umzug von Orbe, einer kleinen Stadt im Kanton Waadt, nach Saarbrücken halfen ihre Eltern und ein Onkel. Noémie Beney hat eine große Familie mit fünf Geschwistern. Als Zweitjüngste in dieser Kinderschar lernte sie schnell, sich durchzusetzen. Auf diese Fähigkeit baut auch FCS-Trainer Stephan Fröhlich, der bei Beney sowohl menschlich als auch fußballerisch Führungsqualitäten ausmachte, als sie im Oktober vergangenen Jahres drei Probetrainings im Saarland absolvierte.

Zum Fußball kam Beney indirekt durch ihren Bruder Nicolas, der heute beim FC Sion in der ersten Schweizer Liga im Tor steht. Nicht, dass er sie mit zum Training genommen hätte. "Aber wir haben fast jede Woche bei seinen Spielen zugesehen. Und irgendwann habe ich mir gedacht, das könnte ich auch machen", erzählt Beney. Nach und nach spielte sie sich in den Vereinen ihrer Heimatregion nach oben, stand zuletzt beim Yverdon-Sports FC unter Vertrag, der seit der Spielzeit 2006/2007 erstklassig ist. Mit 16 Jahren lief sie zum ersten Mal für sie Schweiz auf, in der A-Nationalmannschaft absolvierte sie bislang 30 Einsätze.

In Saarbrücken will sich Noémie Beney, die neben dem Fußball Shopping und Reisen liebt, zunächst einmal eine kleine Eingewöhnungsphase gönnen - und einen Deutschkurs belegen, obwohl sie die Sprache in der Schule fast fließend gelernt hat. Dann möchte sich die 24-Jährige, die an der Universität in Lausanne einen Bachelor in Sport und Englisch gemacht hat, auch beruflich orientieren. Sie verrät: "Sportmanagement würde mich sehr interessieren."

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