Darmstadts Wagner: „Jeder freut sich wie ein Schnitzel“
Darmstadt · Der SV Darmstadt 98 feiert Sandro Wagner. Der Stürmer hat den Aufsteiger im Spiel gegen Werder Bremen fast im Alleingang zum Sieg geführt. Dabei stand die Karriere des 27-Jährigen noch vor ein paar Wochen auf der Kippe.
Nachdem er sich in die Herzen der Fans geschossen hatte, schickte Sandro Wagner eine Kampfansage an die Konkurrenz. "Es war kein Zufall, dass wir gewonnen haben", sagte der Sieggarant des Fußball-Bundesligisten SV Darmstadt 98 nach dem 2:1 (1:1)-Erfolg gegen Werder Bremen : "Das ist das Ergebnis harter Arbeit. Wir wollen in der Liga bleiben."
Ausgerechnet Wagner. Noch vor ein paar Wochen stand die Karriere des Ex-Bremers und Ex-Lauterers, der den Aufsteiger mit seinen beiden Toren (31. Minute, Foulelfmeter und 84.) zum ersten Bundesliga-Heimsieg seit mehr als 33 Jahren geführt hatte, auf der Kippe. "Bei Hertha BSC durfte er im Training auf das leere Tor schießen", beschreibt 98-Trainer Dirk Schuster die Ausmusterung des Stürmers: "Sandro hat prima in unser Beuteschema gepasst. Wir haben zugegriffen, weil er uns schnell klar gemacht hat, dass er sich beweisen will." Anfang August wechselte der 27-Jährige, U 21-Europameister von 2009, aus Berlin zu den Hessen.
"Wir haben mit viel Leidenschaft, viel Herz und sehr viel Willen gespielt", sagte Schuster nach der Partie vor 17 000 Zuschauern im ausverkauften Stadion am Böllenfalltor. Mit neun Zählern aus sechs Spielen stehen die Darmstädter glänzend da. "Wir haben gegen sehr gute Gegner Punkte geholt", sagte Wagner, der vor fünf Jahren in 30 Spielen das Werder-Trikot getragen hatte: "Jetzt weiß jeder in der Mannschaft, dass er gut genug ist für die Bundesliga und sich nicht verstecken braucht. Jeder freut sich wie ein Schnitzel - so muss es weitergehen."
Am kommenden Sonntag erwartet Darmstadt bei Borussia Dortmund (17.30 Uhr) ein "absolutes Bonusspiel", sagte Wagner: "Wir können befreit aufspielen. Wenn wir was holen, ist das super. Wenn nicht, fahren wir eben ohne Punkte nach Hause." Dieses Schicksal ereilte die schwachen Bremer am vergangenen Dienstagabend in Darmstadt . "Wir müssen selbstkritischer sein", sagte Werder-Trainer Viktor Skripnik: "Wir müssen wieder das Werder Bremen werden, das so spielt, wie es Darmstadt getan hat. Wir dürfen das Kämpfen nicht vergessen."
Zwar ging Werder durch den Treffer von Aron Johannsson (19.) in Führung - er fiel aber aus dem Nichts. Denn im Gegensatz zum Gastgeber konnte Bremen spielerisch überhaupt nicht überzeugen.