„Darek hat ein sensationelles Spiel gemacht“

Saarlouis · Die HG Saarlouis hat in der 2. Handball-Bundesliga ihr Heimspiel gegen die SG Leutershausen mit 23:20 gewonnen. Insgesamt 1150 Zuschauer sahen in der Stadtgartenhalle ein spannendes Spiel.

 Der Saarlouiser Spieler feiern nach dem Spiel den Sieg gegen Leutershausen. Foto: Rolf Ruppenthal

Der Saarlouiser Spieler feiern nach dem Spiel den Sieg gegen Leutershausen. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Der Schlusspfiff gellte am Sonntag noch durch die Stadtgartenhalle, da stürmten die Zweitliga-Handballer der HG Saarlouis schon auf den Protagonisten des Abends zu: Darius Jonczyk, der HG-Torwart, zeigte eine grandiose Leistung und verhalf seinem Team entscheidend zum 23:20 (11:14)-Erfolg gegen die SG Leutershausen. Der Lohn der Mühen: Sekunden nach dem Abpfiff fand er sich unter einem grünen Berg aus Mitspielern begraben.

"Darek hat heute einfach ein sensationelles Spiel gemacht und uns wahnsinnig geholfen", lobte Kapitän Jonas Faulenbach, selbst 14-facher Torschütze, seinen Schlussmann. Von Beginn an stand Patrick Schulz zwischen den Pfosten. Doch nach gerade einmal acht Minuten entschied sich HG-Trainer Jörg Bohrmann für den Wechsel. Leutershausen führte zu diesem Zeitpunkt bereits mit 5:2 - allerdings war Schulz kein Vorwurf zu machen. "Ich war heute von Darek überzeugt und habe es einfach mal probiert. Man hat schon in Neuhausen gesehen, dass er im Moment gut drauf ist und wie wichtig er für diese Mannschaft ist", sagte Bohrmann, der auf Spielmacher Ibai Meoki verzichten musste. Der Spanier war wegen einer Adduktoren-Zerrung nicht einsatzfähig und wurde anfangs von Tom Paetow und später im Kollektiv ersetzt. Rückraum-Schütze Jerome Müller war aufgrund einer Hüftprellung zwar angeschlagen, biss sich aber durch. "Eigentlich hätte er gar nicht spielen sollen, aber dann hätte uns mit der Verletzung von Marcel Engels eine komplette Rückraum-Reihe gefehlt", sagte Bohrmann.

Nach zehn Minuten führte Leutershausen mit 7:2. Den deutlichen Vorsprung konnten die Gäste bis Mitte des ersten Durchgangs halten (8:4, 14.), ehe Saarlouis dank Jonczyk immer besser ins Spiel fand. Einen durch ihn gewonnenen Ballbesitz nutzte Faulenbach zum 7:8-Anschluss (22.). Zwar blieb Saarlouis bis zur Halbzeit in Rückstand. Dieser betrug beim Pausenstand von 10:11 allerdings nur einen Treffer.

Auch nach dem Seitenwechsel war das Spiel noch von der in der Anfangsphase entstandenen hitzigen Atmosphäre geprägt. Den größten Aufreger produzierten zwei Zeitstrafen, eine gegen Lars Weissgerber und eine gegen Trainer Bohrmann, der zu wild gegen die erste protestierte (42.). Die Unterzahl-Phase überstand Saarlouis nahezu unbeschadet und schaffte angetrieben vom bärenstarken Jonczyk in der 48. Minute durch Jerome Müller sogar die erste Führung (18:17). Die Schlussphase bot den 1115 Zuschauern einen regelrechten Handball-Krimi, den Saarlouis dank stärkerer Nerven verdient mit 23:20 für sich entschied.

"Manchmal ist das einfach Glückssache. Mal geht es gut und mal nicht", sagte der hochgelobte Jonczyk zu seiner Leistung und ergänzte: "Leutershausen hat eine sehr junge Mannschaft. Die hat gegen Ende ein bisschen den Kopf verloren. Wir haben zwar auch eine junge Mannschaft, aber waren heute einfach einen Tick cleverer. Wir machen solche Situationen ja auch schon seit drei, vier Jahren durch."

Bereits am Freitag begann der erste Doppelspieltag der noch jungen Zweitliga-Saison. Beim TV Neuhausen kassierte die HG eine 26:32-Niederlage. Dabei waren es vor allem einfache Fehler und Ballverluste, die dem TVN in die Karten spielten. "Meiner Meinung nach war das am Freitag ein kollektiver Blackout von uns. Da lief nicht viel zusammen", sagte Jonczyk am Sonntag, bevor er sich zum Feiern zurückzog.

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