Darauf einen Schnaps: Bayer bleibt Abstieg wohl erspart

Ingolstadt · Leverkusen gelingt im Schlüsselspiel in Ingolstadt ein 1:1.

 Rudi Völler hielt es nicht mehr auf der Tribüne. Foto: Puchner/dpa

Rudi Völler hielt es nicht mehr auf der Tribüne. Foto: Puchner/dpa

Foto: Puchner/dpa

Rudi Völler brauchte nach dem Schlüsselspiel den Schnaps mit Ingolstadts Präsident Peter Jackwerth nicht, um seine Nerven zu beruhigen. Der Sportchef von Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen hielt vielmehr nur Wort. "Ich habe versprochen, dass ich einen Schnaps mit ihm trinke - und das tue ich jetzt", sagte er nach dem 1:1 (0:0) am Samstag beim FC Ingolstadt. Die Enttäuschung mit einer Williams-Birne besser zu verdauen, hatte Jackwerth nötig, dessen Mannschaft vor dem Abstieg steht.

"Dieser Punkt kann sehr wichtig sein", freute sich Völler. "Es könnte schon reichen", erklärte Bayer-Geschäftsführer Michael Schade. Dem Champions-League-Teilnehmer bleibt der Abstieg wohl erspart. Zum Retter stieg Kai Havertz auf, der noch am Donnerstag eine Abiturprüfung geschrieben hatte und am Samstag mit Köpfchen in der 78. Minute die nächste Pleite abwendete. "Ich ziehe meinen Hut. Wahnsinn, was er leistet in dieser Saison", lobte Routinier Stefan Kießling den 17-Jährigen. Das 1:1 hatte Völler in der Kabine erlebt. Er hatte seinen Tribünenplatz nach wenigen Minuten geräumt. Nicht aus Frust oder Ärger, wegen seiner Emotionalität. "Ich habe gemerkt, ich fluche zu extrem. Es ist nicht so gut, wenn das alle Spieler hören", sagte Völler schmunzelnd. Schließlich saßen neben ihm auf der Tribüne die verletzten Lars Bender, Jonathan Tah und Ömer Toprak.

Sonny Kittel hatte Gastgeber Ingolstadt in der 73. Minute in Führung gebracht. Doch es reichte nicht zum Sieg. Die Ingolstädter können den Relegationsplatz aber noch erreichen. "Die Bundesliga hat schon viele verrückte Geschichten geschrieben, warum nicht auch dieses Jahr?", sagte FC-Trainer Maik Walpurgis. Den Glauben an ein Fußball-Wunder haben die Donaustädter nicht verloren. "Wir sind Realisten, aber es ist nicht unmöglich", meinte Jackwerth. Dann genehmigte er sich mit Völler den Obstler.

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