Biathlon-Weltcup in Oberhof Dahlmeier sorgt sich nicht: „Wird schon werden“

Oberhof · Deutschlands Sportlerin des Jahres lässt bei Biathlon-Weltcup in Oberhof die Staffel aus und schont sich. Formaufbau für Olympia soll behutsam erfolgen.

 Biathlon-Ass Laura Dahlmeier sitzt nach dem Verfolgungsrennen von Oberhof, bei dem sie Siebte wurde, völlig erschöpft im Ziel.

Biathlon-Ass Laura Dahlmeier sitzt nach dem Verfolgungsrennen von Oberhof, bei dem sie Siebte wurde, völlig erschöpft im Ziel.

Foto: dpa/Martin Schutt

Den zweiten Platz ihrer Teamkolleginnen in der Staffel von Oberhof und die Nebelfarce bei den Männern verfolgte Laura Dahlmeier gestern von zu Hause aus. Sie wurde geschont, denn bei Deutschlands Biathlon-Königin läuft es gut fünf Wochen vor den Olympischen Winterspielen noch nicht nach Plan. Aber die 24-Jährige gibt sich gelassen. „Bei uns zu Hause sagt man: Wird schon werden“, antwortete die siebenmalige Weltmeisterin, von der in Pyeongchang Olympia-Gold erwartet wird, auf die Frage zum Formaufbau. Zur Welt­spitze fehlt noch ein Stück.

Flog ihr in der Vorsaison der Erfolg zu, geht es für Deutschlands Sportlerin des Jahres derzeit deutlich schwerer. Sinnbildlich dafür war ihre Verfassung nach der Verfolgung beim Heim-Weltcup in Oberhof. Nach Platz sieben saß Dahlmeier am Samstag nach dem Zieleinlauf eine gefühlte Ewigkeit völlig fertig am Boden. Sie war kreidebleich – Erinnerungen wurden wach an die WM 2017 in Hochfilzen, als sie nach Siegen zweimal kollabierte. Da verausgabte sie sich völlig, ging im Kampf um WM-Gold über die Grenzen.

Den Weltcup-Auftakt hatte die passionierte Bergsteigerin wegen eines grippalen Infekts verpasst. Der nächste Infekt zwischen den Weihnachtsfeiertagen zwang die Partenkirchnerin zur Absage für die World Team Challenge auf Schalke. Auch ihr Start in Oberhof stand erst kurzfristig fest, sie wirkte im Sprint als 13. und Siebte des Jagdrennens noch nicht wieder topfit. Derzeit reichen keine 95 Prozent, um in die Top drei zu laufen. Zu stark ist die Konkurrenz um die viermalige Saisonsiegerin Anastasiya Kuzmina. Dennoch bleibt sie optimistisch. „Es überwiegt die Freude, dass es schon wieder ganz gut gegangen ist. Ich habe wieder einen Schritt nach vorne gemacht“, sagte Dahlmeier. Die folgenden Weltcups in Ruhpolding nächste Woche und dann in Antholz dienen nun dem Olympia-Formbau.

Gleiches gilt für Simon Schempp. Ihn plagen seit Ende Dezember große Rückenprobleme. Nach Platz 34 im Sprint verzichtete er auf Verfolgung und Staffel. „Ich hoffe, dass ich das schnell in den Griff bekomme“, meinte Schempp. Doch auch dem Massenstart-Weltmeister, der noch ohne Podiumsplatz in diesem Winter ist, sitzt die Zeit im Nacken. Ohne ihn und den erkältet fehlenden Erik Lesser erlebten Roman Rees, Johannes Kühn, Benedikt Doll und Arnd Peiffer in der Staffel bei irregulären Bedingungen eine Farce. Nach zehn Strafrunden und zehn Nachladern schafften sie es aber immerhin noch auf Rang sechs. Eigentlich hätte das Rennen abgebrochen werden müssen. So schaffte das deutsche Team beim ersten Heimspiel kein Einzelpodest. Beste Platzierungen waren die Ränge vier für Franziska Hildebrand im Sprint und Rang neun für Doll in der Verfolgung.

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