Drittes Edelmetall für Biathletin Dahlmeier schnappt Preuß die Bronzemedaille noch weg

Pyeongchang · Die deutschen Biathlon-Herren gehen erstmals leer aus.

Während Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier in ihrem dritten Rennen bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang Bronze im Einzel gewann, ging das Biathlon-Team der Männer um Sprintsieger Arnd Peiffer gestern erstmals leer aus. Nach 20 Kilometern war Sotschi-Silbergewinner Erik Lesser als Neunter bester DSV-Skijäger. „Das ist sehr ärgerlich. Da war sehr viel mehr drin“, sagte Peiffer. Dahlmeier (Partenkirchen/+41,2 Sekunden) hingegen lächelte ihre erste Niederlage in Südkorea nach einem Schießfehler genüsslich weg. „Drei Medaillen in drei Rennen“, sagte die 24-Jährige, „sind doch einfach nur grandios. Das ist absolut nicht normal.“

Dahlmeier hatte mit einem Kraftakt ihrer viertplatzierten Teamkollegin Franziska Preuß (Haag/+59,7) Bronze weggeschnappt. Ohne Fehler bei 20 Schuss fehlten Preuß 18,5 Sekunden zum dritten Platz. Nach einer schwierigen Zeit mit vielen Erkrankungen und Verletzungen war sie dennoch „sehr zufrieden“. Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld/1/+2:31,4 Minuten) wurde Neunte, Maren Hammerschmidt (Winterberg/3/+3:20,8) 17.

Überraschungssiegerin Hanna Öberg (Schweden) vergoss derweil Freudentränen. Sie hatte bei der WM 2017 noch Rang 55 belegt, in diesem Winter war ihr bestes Resultat Platz 25 über 15 Kilometer. Bei besten Bedingungen hielt sie die zweimalige Olympiasiegerin Anastasiya Kuzmina (Slowakei/2 Fehler/+24,7) auf Distanz.

Beim ersten Olympiasieg des Norwegers Johannes Thingnes Bö vor den fehlerfreien Jakov Fak (Slowenien) und Dominik Landertinger (Österreich) blieben die deutschen Herren ohne Edelmetall. Lesser hatte nach einem Fehler nach 20 Kilometern 1:27,3 Minuten Rückstand auf Bö, der dank seiner überragenden Laufleistung trotz zweier Fehlschüsse im Ziel 5,5 Sekunden vor Fak lag. Der Franzose Martin Fourcade verpasste durch zwei Patzer beim letzten Schießen als Fünfter sein zweites Gold. Peiffer (/3/+2:25,8) kam nach drei Fehlern beim zweiten Liegendschießen nur auf Rang 21. Simon Schempp (4/3:51,0) wurde 36., Johannes Kühn (6/5:32,8) enttäuschte als 58.