Countdown auf ungewohntem Kunstrasen

Feusisberg · Vier Tage vor dem Abflug nach Kanada zur WM treten die deutschen Frauen gegen die von Martina Voss-Tecklenburg trainierten Schweizerinnen an. Für beide ist es der ultimative WM-Test auf dem ungewohnten Kunstrasen.

Mit dem letzten Testspiel in der Schweiz vier Tage vor der Abreise nach Kanada schalten die deutschen Fußballerinnen in den WM-Modus. "Es ist wichtig, mit einem guten Gefühl nach Kanada zu fliegen. Damit man weiß, dass man gut gerüstet ist", sagte Mittelfeldspielerin Lena Goeßling vom VfL Wolfsburg vor dem Länderspiel (17 Uhr/ZDF ) im nördlich von Zürich gelegenen Baden. Um kommenden Sonntag um 11.45 Uhr von Frankfurt aus positiv gestimmt zur WM nach Nordamerika abzuheben, käme ein Sieg nicht ungelegen.

Für Silvia Neid ist die Partie gegen die von der deutschen Fußball-Lehrerin und langjährigen Weggefährtin Martina Voss-Tecklenburg trainierten Schweizerinnen aus vielerlei Hinsicht die optimale Generalprobe. Neid ist mit der bisherigen WM-Vorbereitung trotz einiger Wehwehchen zufrieden. "Es ist das Allerwichtigste, dass alle gesund zur WM fahren können", sagte die Bundestrainerin gestern in beschaulichen Feusisberg . Schon seit neun Tagen bekommt das Aufgebot im Trainingslager am Zürichsee den Feinschliff.

Um sich so gut wie möglich auf das ungeliebte WM-Geläuf einzustellen, fanden alle Trainingseinheiten auf Kunstrasen statt. "Ich muss mich daran schon gewöhnen, es ist einfach etwas anderes. Nicht nur weil der Ball schneller läuft, sondern auch körperlich", sagte Saskia Bartusiak, Abwehrchefin vom Champions-League-Sieger 1. FFC Frankfurt. Nach ihrem Kreuzbandriss wurde Bartusiak rechtzeitig gesund. Das geflickte Gelenk bereite ihr keinerlei Kopfzerbrechen mehr, sagte die 32-Jährige.

Neid berichtete von anfänglichen Problemen einiger Akteurinnen vor allem in der Schienbeinmuskulatur - hervorgerufen durch die ungewohnte Belastung beim Training auf dem stumpfen Kunstrasen.

Der Partie gegen die Alpenland-Kickerinnen kommt aber nicht nur wegen der Gewöhnung an Kunstrasen große Bedeutung zu. "Die Schweiz hat eine sehr gute Mannschaft mit vielen individuell sehr starken Spielerinnen", warnte Regisseurin Dzsenifer Marozsan. Sie und ihre Teamkolleginnen können das gut beurteilen, denn die Hälfte des Schweizer WM-Aufgebots spielt in Deutschland. "Deswegen ist es sehr wichtig, dass wir ein gutes Spiel abliefern und möglichst erfolgreich sind, um dann selbstbewusst nach Kanada fliegen", sagte die Ex-Saarbrückerin.

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