Cottbus vertraut auf Nervenstärke

Cottbus. Totgesagte leben länger: Energie Cottbus wird mutig und sagt der Konkurrenz im Tabellenkeller den Kampf an. "Jetzt sind wieder fünf Mannschaften mit drin, deshalb sind unsere Chancen etwas größer", erklärte Energie-Präsident Ulrich Lepsch vor der entscheidenden Phase im Bundesliga-Überlebenskampf

 Bojan Prasnikar glaubt an den Klassenverbleib seines Team Energie Cottbus. Foto: dpa

Bojan Prasnikar glaubt an den Klassenverbleib seines Team Energie Cottbus. Foto: dpa

Cottbus. Totgesagte leben länger: Energie Cottbus wird mutig und sagt der Konkurrenz im Tabellenkeller den Kampf an. "Jetzt sind wieder fünf Mannschaften mit drin, deshalb sind unsere Chancen etwas größer", erklärte Energie-Präsident Ulrich Lepsch vor der entscheidenden Phase im Bundesliga-Überlebenskampf.

"Wir werden bis zum Schluss im Abstiegskampf stecken, das braucht gute Nerven - und die haben wir", meinte Manager Steffen Heidrich nach dem 2:1-Sieg gegen Hertha BSC, mit dem die Lausitz-Fußballer aus der Abstiegszone gerückt sind. In der Tat demonstrierten die Cottbuser zuletzt ein gestärktes Nervenkostüm und spielerische Fortschritte. "Die Mannschaft hat gewonnen, die es mehr wollte. Cottbus hat den entscheidenden Kick mehr investiert", gestand Berlins Kapitän Arne Friedrich. Nach dem 2:0-Überraschungssieg gegen den FC Bayern hatte das Team von Trainer Bojan Prasnikar schon in Frankfurt (1:2) gute Chancen auf Punkte.

Gegen Hertha warfen weder falsche und umstrittene Schiedsrichter-Entscheidungen noch ein Rückstand die Gastgeber aus der Bahn. "Wir hatten wieder einen guten Charakter. Ich hoffe, das bleibt so bis zum 17. Mai", erklärte Prasnikar, der vehement versucht, seinen Club mit einer Philosophie-Korrektur erstliga-tauglich zu halten. "Wir spielen jetzt Fußball", betonte der Slowene. Mit der stärkeren Orientierung auf den spielerischen Bereich hat Prasnikar beim selbst ernannten "Fight-Club" allerdings nicht nur Freunde gefunden: "Es ist nicht so einfach, die Meinung umzukehren." Gute Resultate seien dafür das beste Argument. "Ohne Kampf haben wir keine Chance. Aber wir müssen in einem System kämpfen", beschrieb Prasnikar die angestrebte Wandlung, zu der auch die Wintereinkäufe wie Branko Jelic oder Michal Papadopulos beitragen.

"Der Trainer hat jetzt personelle Alternativen. Sechs gleichwertige Spieler sitzen draußen", betonte Clubchef Lepsch. Zudem zeigte Doppeltorschütze Ervin Skela endlich seine Qualitäten bei Standard-Situationen. Dass dem Serben Branko Jelic, doppelter Torheld gegen die Bayern, gegen Hertha nun schon der zweite korrekte Treffer aberkannt wurde, wollten die Cottbuser gar nicht mehr monieren. dpa

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