Darts „Gaga“ und Hopp müssen sich erst im Halbfinale beugen

Salzburg · Die deutschen Darts-Profi überraschen bei der Team-WM in Salzburg mit einem Sieg gegen die Niederlande. Gegen den späteren Sieger Wales ist Schluss.

 Der Saarwellinger Darts-Profi Gabriel Clemens (links) und Max Hopp kamen bei der Team-WM in Salzburg bis ins Halbfinale.

Der Saarwellinger Darts-Profi Gabriel Clemens (links) und Max Hopp kamen bei der Team-WM in Salzburg bis ins Halbfinale.

Foto: Heiko Lehmann

Gabriel Clemens und Max Hopp haben beim World Cup of Darts in Salzburg einen der bisher größten deutschen Darts-Erfolge verbucht, einen sensationellen Titel aber verpasst. Der Saarländer und der Hesse mussten sich am Sonntagabend im Halbfinale Titelfavorit Wales mit 0:2 geschlagen geben. Zuvor hatten Clemens und Hopp den viermaligen Sieger Niederlande mit dem Weltranglisten-Ersten Michael van Gerwen niedergerungen und damit als erstes deutsches Team überhaupt das Halbfinale bei der mit 400 000 Euro dotierten Team-WM erreicht.

Gegen Wales um Weltklasse-Profi Gerwyn Price war in der leeren Salzburg-Arena allerdings Schluss. Price schaffte zunächst einen 4:2-Sieg gegen den Saarwellinger Clemens, die deutsche Nummer eins. Danach machte Jonny Clayton im Duell mit Hopp alles klar, der Waliser bezwang den 24-Jährigen mit 4:2. In den vergangenen Jahren war Deutschland bei dem prestigeträchtigen Länderturnier nie über das Viertelfinale hinausgekommen. Wales sicherte sich danach im Finale mit einem 3:0-Sieg gegen England (Rob Cross und Michael Smith) auch erstmals den WM-Titel.

Bei Clemens und Hopp überwog aber die Freude. Vor allem das imposante 2:1 gegen die Niederlande dürfte dem Duo Schwung für die kommenden Wochen geben. Clemens hatte das erste Einzel mit 4:3 gegen Danny Noppert gewonnen, bevor Hopp dem trotz einer Rückenverletzung spielenden van Gerwen deutlich mit 1:4 unterlag. Das entscheidende Doppel gewann dann Deutschland ganz knapp mit 4:3. „Das ist unglaublich. Ich bin so stolz auf Gabriel“, sagte Hopp.

Clemens nutzte im Doppel erst den sechsten Wurf zur Entscheidung, zuvor hatte Hopp seine drei Würfe vergeben. „Wir sind ein Team. Wir gewinnen zusammen, und wir verlieren zusammen“, sagte Clemens, der in diesem Jahr erstmals bei der Team-WM für Deutschland an den Start gegangen ist: „Das Niederlande-Match war auf jeden Fall ein richtiges Highlight. Wir können zufrieden sein.“ Hopp war unter anderem mit Martin Schindler schon häufiger am Start.

Lange Zeit war nicht klar, ob die Partie überhaupt stattfinden konnte, da van Gerwen am Vormittag wegen auftretender Rückenschmerzen noch im Krankenhaus untersucht wurde. Der Superstar der Szene trat dann doch an die Scheibe, gewann sein Einzel gegen Hopp, wirkte aber nie so präsent und kompromisslos wie üblich. Price und Clayton machten es später besser und beendeten den deutschen Traum von einem Premierentitel bei einem Major.

Das starke Auftreten bei der Team-WM dürfte Clemens (Ranglisten-32.) und Hopp (34.) auch Auftrieb für die kommenden Wochen geben. Mitte Dezember soll die Weltmeisterschaft beginnen, bei der bislang noch nie ein deutscher Spieler ins Achtelfinale eingezogen ist. Eigentlich findet die WM immer im Alexandra Palace in London statt. Starttermin und Austragungsort sind coronabedingt derzeit aber noch offen.

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