Ärger um tibetische Fahne China fordert Respekt bei Fußballspielen

Peking · Der Eklat während des Freundschaftsspiels zwischen dem Fußball-Regionalligisten TSV Schott Mainz und der chinesischen U20-Nationalmannschaft (3:0) hat gestern die politische Ebene erreicht. Das Außenministerium der Asiaten verurteilte den Vorfall und kritisierte Deutschland für sein Verhalten als Gastgeber. „Wir sind entschieden gegen jedes Land oder jedes Individuum, das separatistischen, anti-chinesischen und terroristischen Aktivitäten oder Aktivitäten zur Verteidigung der Unabhängigkeit Tibets in irgendeiner Form oder unter irgendeinem Vorwand Unterstützung anbietet“, sagte Ministeriums-Sprecher Lu Kang gestern in Peking: „Ich muss betonen, dass gegenseitiger Respekt das ist, was der offizielle Gastgeber seinen Gästen bieten sollte.“

 Fußball: Freundschaftsspiel Regionalliga Südwest, TSV Schott Mainz - U20 China am 18.11.2017 auf der Bezirkssportanlage in Mainz-Mombach (Rheinland-Pfalz). Der chinesische Trainer Sun Jihai gibt während der Partie Anweisungen.

Fußball: Freundschaftsspiel Regionalliga Südwest, TSV Schott Mainz - U20 China am 18.11.2017 auf der Bezirkssportanlage in Mainz-Mombach (Rheinland-Pfalz). Der chinesische Trainer Sun Jihai gibt während der Partie Anweisungen.

Foto: dpa/Hasan Bratic

Lu bezog sich auf die Vorkommnisse beim ersten Auftritt des chinesischen Juniorenteams im Rahmen der Freundschaftsspiele gegen Mannschaften aus der Regionalliga Südwest am Samstag. Mitte der ersten Halbzeit hatten die Chinesen eine Gruppe von sechs Zuschauern bemerkt, die tibetische Fahnen aufgehängt hatten.

Daraufhin weigerten sich die Gäste aus dem Reich der Mitte weiterzuspielen und verließen den Platz. Nach einer etwa 25-minütigen Unterbrechung rollten die vier Flüchtlinge aus Tibet und die beiden deutschen Aktivisten die Fahnen des von China annektierten Gebietes freiwillig wieder ein. Das Spiel, das live in China übertragen wurde, wurde anschließend fortgesetzt.

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