Chelsea kämpft gegen den Europa-Fluch

London. Michael Ballack vom FC Chelsea muss heute im Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Barcelona (20.45 Uhr/Sat. 1) alles geben, um wie 2008 in das Champions-League-Endspiel einzuziehen. Doch dem auf seinen ersten großen Titel wartenden deutschen Nationalspieler droht Ungemach: Bei einer Gelben Karte wäre er im Finale am 27. Mai in Rom gesperrt

 Michael Ballack. Foto: dpa

Michael Ballack. Foto: dpa

London. Michael Ballack vom FC Chelsea muss heute im Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Barcelona (20.45 Uhr/Sat. 1) alles geben, um wie 2008 in das Champions-League-Endspiel einzuziehen. Doch dem auf seinen ersten großen Titel wartenden deutschen Nationalspieler droht Ungemach: Bei einer Gelben Karte wäre er im Finale am 27. Mai in Rom gesperrt. Obwohl ihm solch ein Missgeschick beim Weltmeisterschafts-Finale 2002 in Japan und Südkorea widerfahren ist (0:2 gegen Brasilien), setzt sich Ballack nicht damit auseinander. Stattdessen lobt er Didier Drogba. "Er überrascht mich immer noch. Bei jedem großen Spiel ist er zur Stelle und wird es auch gegen Barcelona sein", lobt er den Stürmer. Von Barcelonas 6:2 am vergangenen Samstag in der spanischen Liga bei Real Madrid gab er sich unbeeindruckt: "Ich weiß nicht, was sie machen werden. Das ist ihr Problem, nicht unseres."

"Wird es jemals klappen?", lautet unterdessen die Frage nach dem Europa-Fluch, der über Chelsea hängt. Der FC steht zum fünften Mal binnen sechs Jahren im Champions-League-Halbfinale, den Pokal holte Chelsea aber nie. 2008 in Moskau hätte John Terry den Triumph perfekt machen können, doch er scheiterte im Elfmeterschießen und am Ende jubelte Manchester United. Ballack, der seinen Elfmeter verwandelte, lag am Boden - wie 2002, als er mit Bayer Leverkusen im Finale gegen Real Madrid verlor (1:2). "Der europäische Titel hängt über uns. Ich weiß, was gemeint ist, wenn die Leute vom Fluch sprechen", erklärte Mittelfeldspieler Frank Lampard, "aber was uns antreibt, ist Entschlossenheit". Damit rang das von Guus Hiddink glänzend eingestellte Chelsea den Spaniern im Hinspiel ein 0:0 ab, das Chelsea nun alle Chancen lässt. Zudem würde Barcelonas Trainer Josep Guardiola gerne an der Elf festhalten, die bei der 6:2-Gala in Madrid Bewunderung ausgelöst hat, ist aber zu Umstellungen gezwungen. Im Abwehrzentrum fällt neben Gabriel Milito und Rafael Márquez Carles Puyol (Sperre) aus, im Angriff ist der Einsatz von Thierry Henry (Knieblessur) fraglich.

"Wir fahren nach London mit demselben Gefühl, mit dem wir nach Madrid gefahren sind. Ein Remis mit Toren reicht uns zum Einzug ins Finale. Aber wir werden unserem Stil nicht untreu werden und auf Sieg spielen", versprach Innenverteidiger Gerard Piqué. Das fürchtet wohl auch Hiddink, der seine Elf zu höchster Konzentration aufforderte: "Wir können uns nicht den kleinsten Fehler erlauben." dpa

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