Chaos statt Konzentration

Gelsenkirchen. Chaos statt Konzentration - nach dem Absturz auf Platz neun in der Bundesliga hat beim FC Schalke 04 ausgerechnet vor dem entscheidenden Uefa-Pokal-Spiel bei Twente Enschede heute Abend (20.45 Uhr) wieder einmal ein Selbstzerstörungsprozess eingesetzt

Gelsenkirchen. Chaos statt Konzentration - nach dem Absturz auf Platz neun in der Bundesliga hat beim FC Schalke 04 ausgerechnet vor dem entscheidenden Uefa-Pokal-Spiel bei Twente Enschede heute Abend (20.45 Uhr) wieder einmal ein Selbstzerstörungsprozess eingesetzt. Ex-Manager Rudi Assauer fällte ein vernichtendes Urteil über seinen Nachfolger Andreas Müller sowie die übrigen Schalker Vereinsbosse: "Die haben es doch selbst verbockt. Warum sollte ich denn Mitleid haben?" Der 64-Jährige brachte sich vorsichtshalber selbst in Gespräch: "Wenn Schalke lichterloh brennt, und alle sich einig sind, dass ich helfen soll, dann bin ich im äußersten Notfall bereit, für sechs Monate auszuhelfen." Seine Bereitschaft zur Rückkehr knüpfte Assauer aber an die Bedingung, dass er nicht "mit den Leuten zusammenarbeiten muss, die mich damals zum Rücktritt gebracht haben". Das aber würde bedeuten, dass der Schalke-Vorstand um Präsident Josef Schnusenberg und der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies, der Assauers Rausschmiss seinerzeit forcierte, den Hut nehmen müsste. Das ist kaum vorstellbar, auch wenn auf Schalke in der unübersichtlichen Lage mit Intrigen fast alles möglich scheint. Der "kicker" berichtete bereits von "Planspielen in Club-Kreisen", den früheren Coach Huub Stevens (PSV Eindhoven) als Nachfolger seines glücklosen Landsmannes Fred Rutten zurückzuholen. Rutten wird von der Wucht der reflexartigen Mechanismen in dem nervösen Umfeld derzeit völlig übermannt. "Wenn man auf Schalke einmal verliert, ist das schon eine Krise", klagte der 45 Jahre alte Fußball-Lehrer. Die verunsicherten Spieler können mit einem Sieg in Enschede und einem versöhnlichen Hinrunden-Abschluss gegen Hertha BSC und in Hoffenheim das Ruder vielleicht noch herumreißen. Müller forderte: "Wir brauchen jetzt die Unterstützung von allen, die Schalke so liebgewonnen haben." dpa

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