Achtelfinal-Rückspiel gegen Liverpool Für die Bayern geht es um alles

München · Das Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Liverpool und Jürgen Klopp ist richtungweisend.

 „Der King ist fit“, meldet Hasan Salihamidzic: Kingsley Coman kann nach seinem Muskelfaserriss im Rückspiel gegen Liverpool wieder spielen.

„Der King ist fit“, meldet Hasan Salihamidzic: Kingsley Coman kann nach seinem Muskelfaserriss im Rückspiel gegen Liverpool wieder spielen.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Sogar Joachim Löw kommt, wenn es für den FC Bayern München schon an diesem Mittwoch um alles geht. Eine Woche nach der überfallartigen Ausbootung von Jérôme Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller wagt sich der Bundestrainer zum vorläufigen Münchner „Spiel des Jahres“ zurück in die Höhle des Löwen: Nach dem Rückspiel im Achtelfinale der Champions League gegen den FC Liverpool (21 Uhr/Sky) will dann ja auch Uli Hoeneß sagen, was er von Löws Vorgehen hält.

Zuvor, betont Hasan Salihamidzic, „geht es um alles“ für den FC Bayern. Um alles? Im März? Ja, offensichtlich. Mit seiner Aussage verdeutlicht der Sportdirektor, dass diese Saison aus Sicht des Rekordmeisters maßgeblich vom Resultat dieses einen Spiels abhängen wird. „Ein Weiterkommen würde uns allen gut tun“, behauptet Salihamidzic. Und ein Ausscheiden? Wäre ein Stimmungsdämpfer. Und Hoeneß würde Löw womöglich vorhalten, er habe den Bayern mit seinem Überfall schwer geschadet.

Allerdings: Das 6:0 gegen den VfL Wolfsburg und die Rückkehr auf Platz eins in der Bundesliga hat dem FC Bayern Rückenwind verschafft, Salihamidzic erkennt das sogenannte Momentum „zum richtigen Zeitpunkt“ aufseiten der Münchner. Jürgen Klopp mag da nicht widersprechen. Der Gegner sei nach dem 0:0 im Hinspiel nun „offenkundig in einer anderen Phase, es ist ein deutlich besserer Zeitpunkt für Bayern“, sagt der Teammanager der Reds.

Die Münchner wollen dieses Momentum „mitnehmen“. Ein Sieg gegen Liverpool, unabdingbar für ein Weiterkommen, wäre für sie ein weiterer, wohl ein wegweisender Stimmungsaufheller. Den hätte freilich auch Klopp, dem erneut eine Saison ohne Titel droht, gerne. Er überlegt: „Wie können wir ihnen“, den Bayern, „Probleme bereiten, die ihnen in dieser Saison noch kein Gegner bereitet hat?“

Für wichtige Spiele braucht es wichtige Spieler, beim FC Bayern hoffen sie deshalb, dass Kingsley Coman eingesetzt werden kann nach auskuriertem Muskelfaserriss. „Der King fühlt sich gut“, meldete Salihamidzic. Auch David Alaba (nach Sehnenreizung) ist fit. Ansonsten muss Trainer Niko Kovac auf Franck Ribéry zurückgreifen, der am Samstag als Einwechselspieler mit drei Torvorlagen in neun Minuten glänzte. Nicht spielen können der wieder verletzte Arjen Robben und der wie Joshua Kimmich gesperrte Müller.

Für Kimmich spielt Rafinha, Hummels wird mit Niklas Süle die Innenverteidigung bilden. Es wird aber auch auf Robert Lewandowski ankommen. Der Pole ist seit Samstag mit 197 Treffern erfolgreichster ausländischer Torschütze der Bundesliga, in der Gruppenphase traf er acht Mal. Die wenigen Chancen, die er bekomme, „muss er reinmachen“, sagte Präsident Uli Hoeneß.

„Wir können nicht erwarten, dass wir die Maske abreißen und Holla die Waldfee nach vorne marschieren und vielleicht ins Verderben“, sagte Trainer Nico Kovac. Liverpool sei die stärkste Mannschaft im Umschaltspiel. Auch auf den am Samstag starken James wird es ankommen. Das 0:0 aus dem Hinspiel, warnte der Kolumbianer, sei „ein gefährliches“ Ergebnis, „wir müssen sehr aufpassen“. Liverpool habe sehr schnelle Spieler, „sie fühlen sich wohl, wenn sie Räume bekommen. Deshalb müssen wir sehr konzentriert spielen.“ Es geht schließlich um alles.

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