Cavendish zum Dritten, Kaffee vor der Kontrolle

Issoudun. Am französischen Nationalfeiertag hat der Brite Mark Cavendish den Gastgebern die Party verdorben und zum dritten Mal gejubelt. Auch das erstmals durchgesetzte Funkverbot konnte den 24-Jährigen in Issoudun nicht bremsen, wo er nach Brignoles und La Grande-Motte mit seinem dritten Etappensieg den Konkurrenten erneut das Hinterrad zeigte

Issoudun. Am französischen Nationalfeiertag hat der Brite Mark Cavendish den Gastgebern die Party verdorben und zum dritten Mal gejubelt. Auch das erstmals durchgesetzte Funkverbot konnte den 24-Jährigen in Issoudun nicht bremsen, wo er nach Brignoles und La Grande-Motte mit seinem dritten Etappensieg den Konkurrenten erneut das Hinterrad zeigte. Bei seinem siebten Tour-Streich verwies der Profi vom Columbia-Team am gestrigen Tag, an dem das Dauerthema Doping erstmals den Frieden der 96. Tour etwas störte, nach 194,5 Kilometern den Norweger Thor Hushovd und den US-Profi Tyler Farrar auf die Plätze. Im Gesamtklassement gab es nach der zehnten Etappe keine Veränderungen: Das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem vom dominierenden Astana-Team nur "geduldeten" Spitzenreiter Rinaldo Nocentini aus Italien, Alberto Contador (+6 Sekunden) und Lance Armstrong (+8) hält an. Andreas Klöden liegt 54 Sekunden zurück. Tony Martin (+1:00 Minute) ist weiter im Besitz des Weißen Trikots für den besten Nachwuchsfahrer. Vor dem Start in Limoges hatte der Streit um das Funkverbot für Wirbel gesorgt. Trotz Protesten vieler Teams blieb der Weltverband UCI aber hart, schickte die Fahrer ohne Knopf im Ohr los. "Ich wäre mir nicht zu schade, jeden Fahrer nackt vor mir erscheinen zu lassen, um zu kontrollieren, ob er nicht doch ein Radio dabei hat", sagte UCI-Kommissär Martin Bruin. Abseits der Strecke flammte erstmals eine Doping-Debatte auf. Der Chef der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD, Pierre Bordry, warf der UCI vor, nicht mit letzter Konsequenz zu testen. Zugleich monierte der AFLD-Chef eine bevorzugte Behandlung einiger Profis durch die Doping-Fahnder der UCI. Deren Präsident Pat McQuaid wies den Vorwurf zurück.Insbesondere die Umstände einer Kontrolle des Astana-Teams hatte Bordry dazu gebracht, Unregelmäßigkeiten zu wittern. Der Ober-Kontrolleur beschwerte sich, dass sich die Blut-Tests bei der kasachischen Equipe vor der achten Etappe um 55 Minuten verzögert hätten. Zwei UCI-Kommissäre und die testenden Ärzte seien von Astana-Offiziellen zunächst zum Kaffee eingeladen worden. dpa

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