Die deutsche Siegesserie bei der 100. Tour de France ist nach dem Etappen-Hattrick gerissen. Nach 173 Kilometern zwischen Tours und Saint-Amand-Montrond setzte sich der Brite Mark Cavendish im Sprint gegen den Slowaken Peter Sagan durch und durchbrach auf der Etappe die Dominanz der deutschen Fahrer in den vergangenen Tagen.

Die Verfolger im Rennen um den Gesamtsieg, Alberto Contador (Spanien) und Bauke Mollema (Niederlande), sorgten derweil für einen Paukenschlag. Die Klassement-Fahrer düpierten auf dem 13. Teilstück Top-Favorit Christopher Froome mit einer gezielten Attacke und machten 1:09 Minuten auf den britischen Träger des Gelben Trikots gut. Froome hat noch 2:28 Minuten Vorsprung auf Mollema.

Die vom Profil her unspektakulär wirkende Flachetappe am Freitag entwickelte sich zu einem hochspannenden Rennen. Nach rund 80 Kilometer überraschten Seitenwinde die Fahrer und teilten das Feld in mehrere Gruppen. Leidtragender war unter anderem der dreifache Etappensieger Marcel Kittel (Arnstadt), der nicht mehr ans Hauptfeld heranfahren konnte.

30 Kilometer vor dem Ziel ergriffen plötzlich Contador und sein Team die Initiative und setzten sich von der Spitze ab. Froome wirkte ratlos und musste hilflos mitansehen, wie sein Vorsprung schmolz.

Am Samstag dürfte es zur letzten Sprintankunft vor dem Tour-Finale in Paris am 21. Juli kommen. Trotz sieben Bergwertungen auf der 191 Kilometer langen 14. Etappe zwischen Saint-Pourcain-sur-Sioule und Lyon werden die schnellsten Fahrer nochmals Punkte im Kampf um das Grüne Trikot sammeln wollen. Der Slowake Peter Sagan, der mit dem Kurs als bergfester Sprinter weniger Probleme haben sollte, könnte auf eine Entscheidung in der Punktewertung drängen. Dem Deutschen John Degenkolb kommt das wellige Profil ebenfalls entgegen. Am Sonntag geht es dann hinauf auf den legendären Mont Ventoux.