Carr verblüfft mit Kunstwürfen und seltsamen Aussagen

Homburg. Tasheed Carr dribbelt energisch Richtung Korb - bis er jäh durch ein Foul ins Aus gestoßen wird. Doch bevor Carr die Linie überquert, befördert er den Ball, halb in die Bande fallend, aus einer unmöglichen Position Richtung Korb. Die 700 Zuschauer im Sportzentrum Homburg-Erbach folgen gebannt der Flugbahn des Balles

 Tasheed Carr, der Neuzugang der Saar-Pfalz Braves, zeigte am Sonntagabend gegen Jena ein ordentliches Debüt. Foto: rup

Tasheed Carr, der Neuzugang der Saar-Pfalz Braves, zeigte am Sonntagabend gegen Jena ein ordentliches Debüt. Foto: rup

Homburg. Tasheed Carr dribbelt energisch Richtung Korb - bis er jäh durch ein Foul ins Aus gestoßen wird. Doch bevor Carr die Linie überquert, befördert er den Ball, halb in die Bande fallend, aus einer unmöglichen Position Richtung Korb. Die 700 Zuschauer im Sportzentrum Homburg-Erbach folgen gebannt der Flugbahn des Balles. Und als dieser tatsächlich durch den Ring fällt, brandet frenetischer Jubel aus.An diesem Tag sollte den Basketballern der Saar-Pfalz Braves beinahe alles gelingen. Das galt auch für den Neuzugang, der unter der Woche für die restlichen neun Zweitliga-Partien verpflichtet wurde und für die kommende Runde getestet werden soll. Am Ende stand ein 86:41 (29:21)-Kantersieg gegen Jena. "Ich war ganz zufrieden, hatte aber noch zu viele Fehlschüsse", sagte Carr nach seinem Debüt, bei dem er in knapp 20 Minuten 15 Punkte markierte.

Bevor der 25-Jährige verrückte Würfe in einem Korb unterbrachte, versuchte er sich aber in einer anderen Sportart. "Ich fing mit Baseball an. Als ich zehn Jahre alt war, wechselte ich dann zum Basketball", erzählt Carr. 2009 zog es ihn erstmals raus aus den USA. Er sammelte Auslandserfahrung in Israel und China. Zu Beginn der Saison 2010/2011 ging der Aufbauspieler wieder zurück in seine Heimat und spielte in der National Basketball Development League für die Erie Bay Hawks. Als vor wenigen Wochen das Angebot der Saar-Pfalz Braves vorlag, sah Carr erneut die Chance, sich in der Fremde zu beweisen. "Ich hatte auch ein Angebot aus der 1. Liga, aber die wollten mich nur als Trainingsspieler. Bei den Braves wusste ich, dass ich auch Spielzeit bekomme", begründet der Profi aus Philadelphia den Wechsel ins Saarland.

Bereits morgen geht für die Braves im Nachholspiel gegen die GiroLive Ballers Osnabrück (19.30 Uhr, Sportzentrum Erbach) weiter - für Carr die nächste Möglichkeit, sich für einen längeren Vertrag zu empfehlen. Doch ob er überhaupt bei den Braves bleiben will, scheint fraglich: "Ich möchte so hoch wie möglich spielen. Deshalb glaube ich eher nicht, dass ich nächste Saison noch hier bin." Braves-Manager Stephan Seile nimmt diese Aussage allerdings nicht so ernst. "Das darf man nicht überbewerten. Die Amerikaner sagen so etwas ganz gerne, um ihren Marktwert zu steigern. Das erleben wir jedes Jahr aufs Neue." Wenn Tasheed Carr weiter solch spektakuläre Würfe trifft wie gegen Jena, dann steigert er ohnehin seinen Marktwert - auch ohne derartige Aussagen. hej

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