Pretoria. Dank der Nervenstärke vom Punkt steht Paraguay erstmals im Viertelfinale der Weltmeisterschaft. Die "Guaranies" gewannen gestern den Achtelfinal-Langweiler von Pretoria mit 5:3 im Elfmeterschießen gegen Japan und schrieben damit Fußball-Geschichte für ihr Land. "Das ganze Land weint heute vor Freude. Die Mannschaft hat gekämpft und wir sind überglücklich. Das war unser Tag", bejubelte Trainer Gerardo Martino das historische Ereignis für Paraguay. 1986, 1998 und 2002 war jeweils im Achtelfinale Endstation. Yuichi Komano leistete sich für die zum zweiten Mal nach 2002 im Achtelfinale ausgeschiedenen Japaner den entscheidenden Fehlschuss, als er mit dem dritten Elfmeter seiner Mannschaft die Latte traf. Dagegen konnte Oscar Cardozo sein Glück kaum fassen. "Das war superwichtig. Und ich hatte das Glück, dieses Tor zu machen", freute sich der Angreifer von Benfica Lissabon, der den Elfmeter zum entscheidenden 5:3 versenkt hatte. Vor 36 742 Zuschauer im Loftus-Versfeld-Stadion hatten beide Mannschaften zuvor in 120 niveauarmen Minuten keine Tore zustande gebracht. Fehlpässe, Ungenauigkeiten, wenig Tempo - statt schwungvollem Angriffsfußball bekamen die Fans beim letzten WM-Spiel in Pretoria ein Duell Not gegen Elend zu sehen. Die Geduld wurde zwei Stunden lang auf eine harte Probe gestellt. Die größte Chance, das erste Elfmeterschießen dieser Weltmeisterschaft zu verhindern, vergab der eingewechselte Dortmunder Nelson Valdez (97.) für Paraguay. Die Südamerikaner treffen nun in der Runde der letzten Acht am kommenden Samstag in Johannesburg auf Europameister Spanien, der gestern Abend Portugal mit 1:0 nach Hause schickte. Das Viertelfinale wird um 20.30 Uhr angepfiffen. dpa