Fußball-Bundesliga Ex-Kapitän Schmelzer muss sich in Geduld üben

Dortmund · Dortmunder hofft auf Rückkehr noch in diesem Jahr.

Dank Schützenhilfe aus Moskau hat Fußball-Vizemeister Schalke 04 vorzeitig das Achtelfinale in der Champions League erreicht. Der bereits ausgeschiedene russische Meister Lokomotive Moskau bezwang Galatasaray Istanbul mit 2:0 (1:0) und sicherte damit den Königsblauen schon vor deren Spiel beim FC Porto zumindest Platz zwei in der Gruppe D. Für die Schalker ist es der sechste Einzug in die K.o.-Runde der Königsklasse.

Grzegorz Krychowiak (43.) und Wladislaw Ignatjew (54.) erzielten die Tore für Lok Moskau. Ex-Weltmeister Benedikt Höwedes, langjähriger Schalker Kapitän, saß nur auf der Ersatzbank. Dagegen spielte der ehemalige Schalker Außenstürmer Jefferson Farfan. Der russische Meister verkürzte den Rückstand auf den Tabellendritten Istanbul auf drei Punkte und wahrte damit seine Chance auf den Einzug in die Europa League. Im letzten Spiel am 11. Dezember müssen Höwedes und Co. auf Schalke antreten.

In der Bundesliga noch hinterher, in der Champions League voll im Soll: Der FC Schalke 04 will beim FC Porto die Alltagssorgen vergessen und den vorzeitigen Einzug in das Achtelfinale der Königsklasse perfekt machen. „Das wäre ein Meilenstein für uns“, sagte Schalkes Trainer Domenico Tedesco vor dem womöglich schon entscheidenden Schritt beim portugiesischen Meister am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN). „Wir wollen in die K.o.-Runde einziehen, weil wir sehr viel in die Champions League investiert haben. Und wir möchten nicht, dass es am letzten Spieltag zu einem Finale kommt“, sagte der 33-Jährige am Dienstag in Porto.

Die Chancen, dass die Königsblauen erstmals seit der Saison 2014/2015 wieder in der Königsklasse überwintern, sind gut. Mit einem Sieg beim Spitzenreiter der Gruppe D (10 Punkte) am fünften Spieltag würde der Revierclub (8) das Achtelfinale aus eigener Kraft erreichen und kann sogar den Gruppensieg anpeilen. Sollte Galatasaray Istanbul (4) zuvor (18.55 Uhr) bei Lokomotive Moskau (0) nicht gewinnen, stünden das Weiterkommen und eine Achtelfinalprämie von 9,5 Millionen Euro sogar schon vor dem Anpfiff im Estadio do Dragao fest.

Laut Tedesco hätte das andere Ergebnis keinen Einfluss auf seine Strategie oder Aufstellung. „Die Startelf steht ja zu 70, 80 Prozent fest“, versicherte der Trainer. „Unabhängig davon wollen wir jedes Spiel gewinnen.“

Das 5:2 am Samstag gegen den 1. FC Nürnberg verlieh Schalke Rückenwind. Erstmals seit dem 5:4 gegen Hannover im Januar 2013 erzielten die Königsblauen fünf Tore in einem Spiel. „Es tut gut, wenn wir mal mehr als ein oder zwei Tore machen“, betonte Steven Skrzybski, der sich mit seinem Doppelpack in seinem ersten Bundesligaspiel von Beginn an für weitere Einsätze empfahl.

Es ist möglich, dass Tedesco den 26-Jährigen auch in Porto an der Seite von Burgstaller stürmen lässt, der wegen seiner Leistenprobleme allerdings auch eine Pause gebrauchen könnte. „Dafür, dass wir das erste Mal zusammengespielt haben, hat es gut geklappt“, lobte Burgstaller den gegen Nürnberg unbekümmert auftretenden Skrzybski. Allerdings stünde trotz des Ausfälle von Mark Uth und Breel Embolo in Jewgeni Konopljanka auch eine erfahrene Alternative bereit. „Wir rotieren ja viel“, sagte Skrzybski. „Ich bin gespannt, ob ich spielen darf.“

Auf keinen Fall können Weston McKennie (Infekt) und Bastian Oczipka helfen. Der Linksverteidiger feierte gegen Nürnberg nach langer Verletzungspause zwar ein vielversprechendes Saisondebüt, ist wegen seiner Leistenoperation im Sommer aber nicht für die Gruppenphase gemeldet worden. Schalke hatte nicht mit einer so schnellen Rückkehr des 29-Jährigen gerechnet. Gleichwohl ließ Oczipka sich die Reise nicht entgehen. „Wenn ich schon nicht spielen kann, möchte ich die Jungs wenigstens abseits des Platzes unterstützen. Im Achtelfinale bin ich wieder dabei.“

Doch so weit ist es noch nicht. „Das Spiel in Porto wird eine ganz schwere Nummer“, warnte Sportvorstand Christian Heidel. Schließlich ist Portugals formstarker Tabellenführer seit sieben Pflichtspielen unbesiegt und zog am Wochenende auch ohne zahlreiche Stammspieler mit einem 2:0 gegen Belenenses ins Achtelfinale des nationalen Pokals ein.

Dennoch sind Schalkes Verantwortliche guten Mutes. „Das Spiel gegen Nürnberg gibt Selbstvertrauen“, meinte Heidel. Auch Tedesco hofft auf einen weiteren Festtag auf der europäischen Bühne, auf der der Bundesliga-14. in dieser Saison noch unbesiegt ist: „Tolle Kulisse, toller Gegner. Ich freue mich darauf.“

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