Bundestrainer Joachim Löw warnt HSV vor Istanbul
Bremen/Hamburg. Bundestrainer Joachim Löw warnt den Hamburger SV vor dem türkischen Enthusiasmus, Klaus Allofs die Profis von Werder Bremen vor Überheblichkeit. Die beiden norddeutschen Fußball-Bundesligisten sind im Uefa-Cup-Achtelfinale Favoriten, müssen aber in den entscheidenden zweiten Spielen auswärts antreten
Bremen/Hamburg. Bundestrainer Joachim Löw warnt den Hamburger SV vor dem türkischen Enthusiasmus, Klaus Allofs die Profis von Werder Bremen vor Überheblichkeit. Die beiden norddeutschen Fußball-Bundesligisten sind im Uefa-Cup-Achtelfinale Favoriten, müssen aber in den entscheidenden zweiten Spielen auswärts antreten. "Ein bis zwei Tore Unterschied braucht man wohl, um da zu bestehen", sagte HSV-Trainer Martin Jol vor der Heimpartie gegen Galatasaray Istanbul am Donnerstag (18 Uhr/ARD). Werder empfängt danach den französischen Abstiegskandidaten St. Etienne (20.30 Uhr/ZDF). Personell hat sich die Lage bei den Bremern entspannt, bis auf Mesut Özil (Kapselverletzung im Knie) sind alle Spieler wieder einsatzbereit, auch der Anfang der Woche an einer Erkältung leidende Claudio Pizarro gab Entwarnung: "Mir geht es schon viel besser. Gegen St. Etienne kann ich spielen." Der Top-Torjäger der Bremer, der schon 19 Pflichtspiel-Treffer erzielt hat, sorgt indes ebenso für Schlagzeilen wie Clubchef Jürgen Born, der wegen des Verdachts der Untreue seine Ämter ruhen lässt. Die Ermittlungen gegen seinen Geschäftspartner und Berater Delgado lassen Pizarro nach eigener Aussage ebenso kalt wie der Vorwurf, als Spielervermittler tätig zu sein. "Ich bin mir sicher, dass ich nichts falsch gemacht habe", sagte Pizarro: "Deshalb mache ich mir auch keine Sorgen." Trotz der Probleme in der Bundesliga gilt Werder gegen den 17. der französischen Ligue 1 als Favorit. HSV-Gegner Galatasaray ist zwar 17-facher türkischer Meister, derzeit aber nur auf Platz fünf der Liga. Bundestrainer Löw warnte trotzdem. "Fußballerisch waren die Türken immer überragend. Jetzt ist es gelungen, Ordnung reinzubringen. Sie sind disziplinierter geworden", sagte er. Löw, der selbst in der Türkei bei Fenerbahce (1998 bis 1999) als Trainer tätig war, stimmt die Hamburger auf die besondere Atmosphäre des deutsch-türkischen Fußball-Gipfels ein. "Der Enthusiasmus, die Begeisterung können dort schnell zu Fanatismus werden", sagte Löw. "Die Türken denken mit dem Herzen, Fußball ist dort alles." Vor der Partie gegen das Team um den ehemaligen Schalker Lincoln bangt der HSV allerdings um die Standfestigkeit seiner Abwehr. Nach den jüngsten Pleiten (1:3 gegen Wolfsburg, 1:4 bei Borussia Mönchengladbach) lautet die Parole von Trainer Martin Jol: "Hinten dicht machen!" Der HSV muss weiterhin auf die verletzten Abwehrspieler Guy Demel, Bastian Reinhardt und Thimothee Atouba verzichten. Lediglich Michael Gravgaard kehrt ins Team zurück. dpa