Bundesligisten bauen um
Leipzig. Die heiße Poker-Phase hat längst begonnen: Wenn am 1. Januar die Transferperiode offiziell wieder eröffnet wird, wollen etliche Fußball-Bundesligisten personell noch einmal nachbessern. Noch herrscht nach außen hin weitgehend Ruhe, doch vor dem ersten Rückrunden-Spieltag (14. bis 16. Januar) möchten die Erstligisten die Veränderungen in ihren Kadern abgeschlossen haben
Leipzig. Die heiße Poker-Phase hat längst begonnen: Wenn am 1. Januar die Transferperiode offiziell wieder eröffnet wird, wollen etliche Fußball-Bundesligisten personell noch einmal nachbessern. Noch herrscht nach außen hin weitgehend Ruhe, doch vor dem ersten Rückrunden-Spieltag (14. bis 16. Januar) möchten die Erstligisten die Veränderungen in ihren Kadern abgeschlossen haben.
Im letzten "Winterschlussverkauf" hatten sich die Bundesligisten zurückgehalten. Sie gaben zum Ende der Transferperiode für 42 neue Profis rund 13,5 Millionen Euro aus. Dem standen 57 Abgänge gegenüber, mit denen die Clubs rund 5,5 Millionen Euro erlösten.
Bei Meister Bayern München dominiert die Personalie Mark van Bommel die Diskussionen. Der Abgang des 33 Jahre alten Kapitäns zum VfL Wolfsburg steht weiter im Raum. Beerben könnte den "Leitwolf" der zehn Jahre jüngere brasilianische Defensivspieler Luiz Gustavo von 1899 Hoffenheim. Bayern-Trainer Louis van Gaal betonte, dass neue Akteure in der Winterpause nur kommen würden, "wenn Spieler gehen. Und die Neuen müssen besser sein als die, die wir haben". Bisher ist nur Martin Demichelis auf Leihbasis zum spanischen Erstligisten FC Malaga gewechselt. Im Großen und Ganzen setzten die Bayern wohl auf das vorhandene Personal.
Der VfL Wolfsburg will nach dem enttäuschenden Saisonverlauf reagieren. "Wir müssen den bereits begonnenen Umbruch fortführen. Mit dieser Mannschaft ist in ihrer Zusammensetzung kein dauerhafter Erfolg mehr möglich", sagte Manager Dieter Hoeneß. Spekulationen gibt es immer wieder um Kapitän Edin Dzeko. Interesse an dem Stürmer haben etliche Spitzenclubs in Europa bekundet. Der 24-jährige Bosnier ist mit zehn Saisontoren wieder einmal bester VfL-Torschütze. Doch 30 Millionen Euro Ablöse von Dzeko-Interessent Manchester City könnten für Verstärkungen in alle Mannschaftsteile investiert werden.
Werder Bremen will trotz Rang 14 im Transfer-Geschacher Ruhe bewahren. Stürmer Hugo Almeida, bester Werder-Torschütze in dieser Saison, geht zu Besiktas Istanbul, der Erlös beträgt zwei Millionen Euro. Neue Spieler sind noch nicht in Sicht. Ein möglicher Kandidat für die Almeida-Nachfolge ist Srdjan Lakic vom 1. FC Kaiserslautern, der im Sommer ablösefrei wäre.
Im Tabellenkeller herrscht erwartungsgemäß emsiges Treiben. Der Tabellen-16. 1. FC Köln ersetzte den in die USA abgewanderten Torhüter Faryd Mondragon durch den früheren Bayern-Schlussmann Michael Rensing. Der VfB Stuttgart hat Interesse am japanischen Stürmer Shinji Okazaki von Shimizu S-Pulse. Auch für die Abwehr wird noch gesucht.
Schlusslicht Borussia Mönchengladbach hofft im Abstiegskampf auf Tore von Mike Hanke, der ablösefrei von Hannover 96 kommt. In den kommenden Tagen soll zudem der Transfer von Defensivspieler Håvard Nordveit von FC Arsenal London abgewickelt werden. Dadurch soll die mit 47 Gegentoren schlechteste Abwehr der Bundesliga Halt bekommen. dpa