Brüder im Geiste

Kaiserslautern. Nicht einmal fünf Minuten hatte es gedauert, da waren Mohamadou Idrissou und Maik Franz zum ersten Mal aneinander geraten. Es sollte ein erstes Abtasten für die folgenden Duelle sein - und irgendwie ein Sinnbild für das Spiel an sich. Das 1:1 (0:0) zwischen den Bundesliga-Absteigern 1

Kaiserslautern. Nicht einmal fünf Minuten hatte es gedauert, da waren Mohamadou Idrissou und Maik Franz zum ersten Mal aneinander geraten. Es sollte ein erstes Abtasten für die folgenden Duelle sein - und irgendwie ein Sinnbild für das Spiel an sich. Das 1:1 (0:0) zwischen den Bundesliga-Absteigern 1. FC Kaiserslautern und Hertha BSC war trotz aller spielerischen Qualität der Mannschaften, trotz des Offensivpotenzials, vor allem viel Kampf.Hier ein Ellenbogen, dort ein Schubser, hier ein Fuß zu hoch, dort ein Wortgefecht. Mittendrin Idrissou und Franz. Immer wieder im Therapie-Gespräch bei Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer, der schlichten wollte, wo nichts zu schlichten war. "Nach dem Spiel haben wir abgeklatscht", sagte Idrissou. So hart und unbarmherzig auf dem Platz, so freundlich abseits davon. Brüder im fußballerischen Geiste. "Das ist doch super. Ein tolles Stadion, tolle Fans, hitzige Duelle. Da sind zwei Brocken aufeinandergeprallt", sagte Franz. "Ich kenne Maik schon lange. Damals hat er in Wolfsburg gespielt und ich bei Hannover. Er ist ein sympathischer Kerl", sagte Idrissou, nach seiner Gelben Karte (34. Minute) immer am Rande des Platzverweises.

Es war wohl einer eindringlichen Halbzeit-Ansprache von FCK-Trainer Franco Foda zu verdanken, dass Idrissou das Spiel zu Ende spielen konnte. Schließlich war er es gewesen, der in der 66. Minute das einzige Tor für den FCK erzielte. Passenderweise durch einen Elfmeter, verursacht an ihm selbst - nicht von Franz, sondern von Fabian Holland. Sonst war wenig zusammengelaufen beim FCK, der zwar defensiv meist gut stand, aber im Spiel nach vorne ohne Struktur und Spielrhythmus agierte. Hertha machte es zwar nicht viel besser, hätte aber trotzdem in Halbzeit eins in Führung gehen können, als sich Tobias Sippel im FCK-Tor einmal glücklich auf einen Schuss von Änis Ben-Hatira setzte und einmal mit viel Können einen Schuss von Ronny (18.) parierte.

Ronny durfte es drei Minuten nach der FCK-Führung nochmal versuchen - zu frei für einen Spieler solcher Schusskraft. Und diesmal sah Sippel nicht glücklich aus beim Ausgleich aus beinahe 25 Metern (69.). Am Ende mussten also alle mit diesem 1:1 leben. Und irgendwie konnten sie das. "Über 90 Minuten war das Unentschieden gerechtfertigt", sagte Foda. Idrissou und Franz hatten sich da auch schon längst wieder die Hand gereicht. Und sich vermutlich schon für die Rückrunde verabredet. jbö

"Er ist ein sympathischer Kerl."

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