Brownlee verpasst WM-Titel trotz Bruder-Hilfe

Cozumel · Jonathan Brownlee hatte den WM-Titel fast schon gewonnen. Doch dann ereignete sich auf den letzten Metern des WM-Finals im Triathlon in Cozumel ein echtes Drama ohne Happy End. Die Deutschen spielten keine Rolle.

 Alistair Brownlee (links) stützt seinen Bruder Jonathan, schleppt ihn beim letzten WM-Rennen in Cozumel über die Ziellinie. Foto: Ruiz/dpa

Alistair Brownlee (links) stützt seinen Bruder Jonathan, schleppt ihn beim letzten WM-Rennen in Cozumel über die Ziellinie. Foto: Ruiz/dpa

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Mit einem Drama um den Briten Jonathan Brownlee ist die WM-Serie der Triathleten in der Nacht zu Montag zu Ende gegangen. Der Olympia-Zweite von Rio lag beim Grand Final im mexikanischen Cozumel bis 400 Meter vor dem Ziel klar in Führung und war auf dem besten Weg zum WM-Titel, als er plötzlich unter der drückenden Hitze zu schwanken begann und zusammenzubrechen drohte. Sein hinter ihm liegender Bruder Alistair fing ihn auf, schleppte ihn weiter und schubste ihn über die Ziellinie. Jonathan Brownlee wurde am Ende Zweiter vor dem zweimaligen Olympiasieger Alistair Brownlee. Den Sieg sicherte sich Henri Schoeman aus Südafrika.

Jonathan Brownlee hätte das Rennen über 1500 Meter Schwimmen, 40 Kilometern Radfahren und zehn Kilometer Laufen aber gewinnen müssen, um Mario Mola noch in der Gesamtwertung abfangen zu können. Doch durch Brownlees zweiten Platz reichte dem Spanier Rang fünf in Cozumel zu seinem ersten WM-Triumph. Er löste nach neun WM-Rennen seinen in dieser Saison lange verletzten Landsmann Javier Gomez ab.

Von den deutschen Triathlon-Männern überzeugte nur Justus Nieschlag als 18. einigermaßen. Steffen Justus wurde 43. In der Gesamtwertung war der Athlet von den Triathlonfreunden Saarlouis als 23. bester Vertreter der Deutschen Triathlon Union (DTU). Gregor Buchholz gab in seinem letzten WM-Rennen überhaupt auf, der Saarbrücker Jonathan Zipf war kurzfristig erkrankt und trat nicht an.

Für die DTU endete die olympische Saison damit so trostlos, wie sie das gesamte Jahr über verlaufen war. Von den deutschen Männern hatte sich acht Jahre nach dem Olympiasieg von Jan Frodeno in Peking keiner für die Sommerspiele in Rio qualifiziert. Bei den Frauen hatte sich die DTU ein beispielloses Nominierungs-Theater geleistet (die SZ berichtete mehrfach). Als erste Konsequenz ist die Trennung von Chefbundestrainer Ralf Ebli und Elitetrainer Dan Lorang bereits bekanntgegeben worden.

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