Bronze für die Ü 30 zum Finale

Whistler. Ohne Doppel-Olympiasiegerin Magdalena Neuner sind die deutschen Biathlon-Frauen als "Ü-30-Staffel" an Gold vorbei gelaufen, haben mit Bronze aber einen passablen Abschied von Olympia gefeiert

Whistler. Ohne Doppel-Olympiasiegerin Magdalena Neuner sind die deutschen Biathlon-Frauen als "Ü-30-Staffel" an Gold vorbei gelaufen, haben mit Bronze aber einen passablen Abschied von Olympia gefeiert. Kati Wilhelm (33 Jahre), Simone Hauswald (30), Martina Beck (30) und Andrea Henkel (32) mussten gestern nur den bärenstarken Russinnen und den furiosen Französinnen den Vortritt lassen. Für die deutschen Biathletinnen war es das fünfte Edelmetall in Whistler, darunter zweimal Gold für Neuner. "Das war das beste Schießergebnis der Saison. Schade, dass wir auf der Laufstrecke nicht ganz mithalten konnten", haderte Frauen-Bundestrainer Uwe Müssiggang.

Während Neuner ihre Kolleginnen als Zuschauerin anfeuerte, setzte sich Kati Wilhelm gleich am Anfang an die Spitze des Feldes. Müssiggang hatte nach Neuners Verzicht auf jene Staffel gesetzt, die in Östersund den bislang einzigen Staffel-Sieg in diesem Winter errungen hatte. Beim letzten Olympia-Rennen ihrer Karriere leistete sich Wilhelm beim ersten Liegend-Schießen aber einen Nachlader. Die dreimalige Olympiasiegerin kämpfte sich aber zurück und bewies in ihrer Paradedisziplin, dem Stehend-Anschlag, Nervenstärke. Ohne Fehler verließ Wilhelm den Schießstand und übergab nachs sechs Kilometern als Dritte auf Hauswald. "Das hat die Kati super gemacht", sagte Müssiggang.

Hauswald knüpfte an ihre starke Leistung vom Massenstart-Rennen an, in dem sie Bronze gewonnen hatte. In beiden Schießeinlagen blieb sie ohne Fehler. Die 30-Jährige übergab auf Rang drei liegend an Beck, die für Neuner in die Staffel gerutscht war. "Bronze im Massenstart hat mir Sicherheit gegeben. Ich war vor meiner ersten Staffel bei Olympia zwar ziemlich nervös, doch die Nervosität hat mich auch wach gehalten", sagte Hauswald.

Im Liegend-Schießen musste Martina Beck dann einmal nachladen, die Russin Medwezewa konnte sich deshalb absetzen. Im Stehend-Anschlag leistete sich Beck dann ebenfalls einen Patzer, blieb aber hinter den Russinnen auf Silberkurs. Mit 44,8 Sekunden Rückstand übergab die Mittenwalderin auf Schlussläuferin Andrea Henkel, die sich im Stehendanschlag zwei Fahrkarten leistete und auf der Schlussrunde die furios heranstürmende Französin Sandrine Bailly vorbeiziehen lassen musste.

Henkel hob im Ziel entschuldigend die Arme, doch ihre Teamkolleginnen eilten sofort herbei und nahmen die Olympiasiegerin von 2002 tröstend in die Arme. "Natürlich freuen wir uns auch über Bronze", sagte Martina Beck, die als Ersatzläuferin für Neuner "noch nie so einen Druck spürte wie heute". Bei der anschließenden Blumen-Zeremonie kullerten bei der dreimaligen Olympiasiegerin Kati Wilhelm nach ihrem letzten Olympia-Auftritt Tränen der Freude. dpa

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