Fußball-Bundesliga Brandt brennt für den Erfolg

Leverkusen · Der Leverkusener hat beste Chancen auf eine WM-Fahrkarte und ist ein Gegenentwurf zum schwächelnden Dortmunder Mario Götze.

 Julian Brandt spielt eine bärenstarke Rückrunde. Der Leverkusener hat beste Chancen, bei der Weltmeisterschaft im Sommer in Russland zum Kader der deutschen Nationalmannschaft zu zählen.

Julian Brandt spielt eine bärenstarke Rückrunde. Der Leverkusener hat beste Chancen, bei der Weltmeisterschaft im Sommer in Russland zum Kader der deutschen Nationalmannschaft zu zählen.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Für Julian Brandt läuft es im April. Nach seiner Gala beim 4:1 von Bayer Leverkusen bei RB Leipzig vor gut einer Woche attestierte ihm TV-Experte Matthias Sammer „Weltklasse“ und sprach vom „Spiel seines Lebens“. Beim 4:1 gegen Eintracht Frankfurt fünf Tage später zählte der Fußball-Nationalspieler ebenfalls wieder zu den auffälligsten Profis der Werkself. In dieser Verfassung dürfte der 21-Jährige richtig gute Chancen auf eine WM-Fahrkarte haben.

„Ich versuche jetzt, weiter Gas zu geben. Alles andere kommt dann auch“, sagt Brandt recht bescheiden. Beim Gewinn der olympischen Silbermedaille in Rio und beim Confed-Cup-Sieg in Russland hat der gebürtige Bremer bereits seine Tauglichkeit für die Nationalmannschaft nachgewiesen. Aktuell liegt der Fokus des Offensivspielers aber auf der Champions-League-Qualifikation mit seinem Club, der in der Vorsaison seine hochgesteckten Ziele krachend verfehlt hatte.

In dieser Spielzeit läuft es unter dem neuen Trainer Heiko Herrlich deutlich besser, nicht zuletzt wegen der jüngsten Leistungsexplosion von Brandt. „Er ist genau der Spieler, den der Bundestrainer sucht“, sagt Herrlich über den Jungstar, der seinen Vertrag bei Bayer zu Monatsbeginn vorzeitig bis 2021 verlängert hatte. „Wir haben hier eine Truppe, die menschlich sehr gut zusammenpasst. Gemeinsam wollen und können wir noch eine Menge erreichen“, begründet Brandt seinen Verbleib in Leverkusen. Zwischenzeitlich war das Bayer-Juwel auch mit Bayern München in Verbindung gebracht worden, dem Halbfinal-Gegner im DFB-Pokal gestern Abend (das Spiel war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet).

Brandt, der bis zum dritten Saisonvergleich mit den Bayern bereits elf Pflichtspieltore in dieser Spielzeit erzielt hatte, fühlt sich in Leverkusen gut aufgehoben. „Ich fühle mich hier total wohl. Und ich sehe, dass hier etwas Supergroßes heranwächst. Ich habe richtig Bock darauf, gemeinsam mit den anderen Jungs daran zu arbeiten und in diesem Team noch mehr Verantwortung zu übernehmen“, sagt er und betont das gute Klima im Team: „Ich glaube, unsere aktuelle Mannschaft hat sozial ein sehr gutes Verhältnis. Das war auch ein Thema, das bei meiner Entscheidung eine große Rolle gespielt hat. Hätten wir jetzt 23 Individuen gehabt, die neben dem Platz nur bei ihrer Familie sind und sich nur in der Mannschaft treffen, dann wäre es für mich schwierig geworden.“

Dass Brandt nach der Unterschrift unter sein neues Arbeitspapier zwei Mal groß aufspielte, ist für ihn selbst kein Zufall: „Ich kann mir gut vorstellen, dass es im Unterbewusstsein hilft, wenn die eigene Zukunft geklärt ist.“ Ihm auf jeden Fall.

Der Leverkusener ist – gerade im Bezug auf die Nationalmannschaft – der Gegenentwurf zu Mario Götze. „Jeder, der mal eine WM gewonnen und 70 Länderspiele hat, will wieder dabei sein“, sagte Götze jüngst der Bild-Zeitung: „Ich bin mir sicher, dass ich mit meinen Qualitäten der Mannschaft helfen kann, den Titel erneut zu gewinnen.“ Doch der Dortmunder steht im Verein nicht mal mehr in der Startelf, im Derby gegen Schalke (0:2) durfte er fünf Minuten ran. Der WM-Siegtorschütze von 2014 scheint seine Hoffnungen aus den Momenten der Vergangenheit zu schöpfen. In der Gegenwart ist einer wie Brandt ihm meilenweit voraus. Auch andere, wie Brandts Kollege Kevin Volland oder der Hoffenheimer Serge Gnabry.

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