Boy patzt zwei Mal: Deutsche Turner belegen Platz sieben
London. Der Traum von der ersten Mannschafts-Medaille bei Olympischen Spielen seit 24 Jahren ist geplatzt: Philipp Boy war ein einziges Nervenbündel, da konnte der spektakulär turnende Fabian Hambüchen nichts mehr retten. Im Mannschaftsfinale haben die deutschen Turner eine Medaille klar verpasst
London. Der Traum von der ersten Mannschafts-Medaille bei Olympischen Spielen seit 24 Jahren ist geplatzt: Philipp Boy war ein einziges Nervenbündel, da konnte der spektakulär turnende Fabian Hambüchen nichts mehr retten. Im Mannschaftsfinale haben die deutschen Turner eine Medaille klar verpasst. Vor 16 500 Zuschauern in der ausverkauften Londoner North Greenwich Arena kamen sie gestern Abend mit 268,019 Punkten nur auf den siebten Platz. Der Titel ging nach 2000 und 2008 zum dritten Mal an die Chinesen. Mit 275,997 Punkten setzten sie sich vor Großbritannien (271,711 Zähler) durch. Bronze ging an die Ukraine (271,526).Die Hoffnung der Deutschen auf Edelmetall schien schon zum Auftakt am Pferd gestorben, als Andreas Toba und Boy patzten. Doch dann kämpften sie sich in den Wettkampf zurück - bis Boy am Reck patzte. Es war der siebte Absturz des Cottbusers im achten Reck-Wettkampf der Saison. Der Vize-Weltmeister hatte sich zwar im Vorkampf eine Einblutung im Sprunggelenk zugezogen und nach eigener Aussage am Tag zuvor kaum mit dem rechten Fuß auftreten können. Doch mittlerweile scheint die Reck-Krise für Boy ein Kopfproblem zu sein.
Hambüchen blieb dagegen an allen Geräten ohne Fehl und Tadel. Er turnte am Reck mit Perfektion seine schwierige Übung mit Ausgangswert 7,5 sicher in den Stand. 16,166 Punkte waren der verdiente Lohn, mit dem er ein Zeichen für den Einzelwettbewerb setzte. dpa
Die deutschen Turnerinnen haben das Mannschaftsfinale verpasst, aber vier Einzel-Finals erreicht: Oksana Chusovitina und Janine Berger am Sprung, Elisabeth Seitz im Mehrkampf und am Stufenbarren.