Boy kümmert sich um Imbiss-Geschäfte

Stuttgart. Philipp Boy wirkte erleichtert, doch ein wenig Wehmut schwang in seiner Stimme mit. 124 Tage nach seinem letzten Wettkampf bei den Olympischen Spielen in London hat der zweimalige Mehrkampf-Vizeweltmeister aus Cottbus wie erwartet das Ende seiner erfolgreichen Turn-Karriere verkündet

Stuttgart. Philipp Boy wirkte erleichtert, doch ein wenig Wehmut schwang in seiner Stimme mit. 124 Tage nach seinem letzten Wettkampf bei den Olympischen Spielen in London hat der zweimalige Mehrkampf-Vizeweltmeister aus Cottbus wie erwartet das Ende seiner erfolgreichen Turn-Karriere verkündet.

"Es fällt mir nicht leicht, das zu beenden, was ich mein ganzes Leben gemacht habe", sagte der 25-Jährige am Samstag am Rande des Turn-Weltcups in der Stuttgarter Porsche-Arena. Er begründete seinen Schritt mit psychischen Problemen nach seinem schweren Sturz vor einem Jahr in Stuttgart. "Seit diesem Sturz hatte ich eine Bremse im Kopf. Ich konnte das Problem nicht lösen", sagte der 25-Jährige. "Ich habe gespürt, dass ich in vier Jahren nicht mehr mit um Olympiamedaillen kämpfen kann. Insofern war es der logische Schritt", sagte Boy, der aber die Psyche nur als einen Grund für das Laufbahn-Ende sehen will. "Da ist in erste Linie meine Gesundheit, meine vielen Verletzungen. Ich habe alles durch vom Schien- bis zum Wadenbeinbruch", teilte er mit und nannte einen weiteren Aspekt: "Die wirtschaftliche Seite. Ich habe es satt zu hoffen, dass nach all meinen Erfolgen mal ein großer Sponsor kommt. Man kann nicht nur von Luft und Liebe leben." Und er gestand: "Das ist Jammern auf hohem Niveau."

Boy unterstrich, er werde dem Turnen immer verbunden sein. "Ich habe den Sport 21 Jahre betrieben. Ich werde ihm immer treu bleiben", sagte er, ohne weiter darauf einzugehen - aber Trainer wolle er nicht sein. Beruflich werde er sich weiter um seine zwei Imbiss-Geschäfte in Cottbus kümmern. dpa

Foto: XXX

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