Fußball Klos fürchtet ein Debakel für seine Mannschaft

Neunkirchen · Borussia Neunkirchen läuft in der Saarlandliga neben der Spur. Ausgerechnet jetzt steht das Pokal-Halbfinale gegen die SV Elversberg an.

Borussen-Trainer Björn Klos ist aktuell alles andere als zufrieden.

Borussen-Trainer Björn Klos ist aktuell alles andere als zufrieden.

Foto: Wieck/Thomas Wieck

Normalerweise könnte man das Halbfinale des Fußball-Saarlandpokals am Mittwoch im Neunkircher Ellenfeldstadion als das Spiel des Jahres für die heimische Borussia bezeichnen. Regionalligist SV Elversberg ist zum Derby beim Saarlandligisten zu Gast. Doch aus dem Spiel des Jahres könnte auch ganz schnell das Desaster des Jahres für die Borussia werden.

Der Grund: Bei den Neunkirchern läuft in der Rückrunde so gut wie gar nichts zusammen, das Team von Trainer Björn Klos ist auf den neunten Tabellenplatz abgerutscht. Einige Spieler haben ihre Verträge bereits verlängert, bei anderen ist noch alles offen, und Leistungsträger wie Kevin Saks (21 Tore) haben bereits ihren Abschied angekündigt (er wechselt zum SV Röchling Völklingen). „Es ist zur Zeit wirklich sehr schwierig. Es bringen nicht alle die richtige Einstellung mit. Das ist ein Problem. Über taktische Dinge brauchen wir uns im Vorfeld nicht zu unterhalten. Wenn die Spieler nicht bereit sind, an ihre Grenzen zu gehen, werden wir abgeschossen“, findet Trainer Klos klare Worte.

Der 35-Jährige wollte sein Engagement bei der Borussia auch schon beenden, macht nun aber doch weiter. Ein neuer Vorstand und ein neuer Kurs sind die Gründe für den Verbleib von Klos. „In erster Linie muss der Verein seine finanziellen Altlasten abtragen. Da bringt es nichts, sich sportliche Ziele zu setzen, die nicht zu erreichen sind. Wir werden in der kommenden Saison junge Spieler auch aus unteren Ligen verpflichten. Es kann sein, dass wir noch ein paar Jahre nur in der Saarlandliga mitspielen können, bevor wir wieder einen Angriff starten. Alles andere macht zurzeit keinen Sinn“, erklärt der Trainer.

Erschwerend für die Borussia kommt am Mittwoch noch die aktuelle Form der SV Elversberg hinzu. Wenn das Spiel um 15 Uhr angepfiffen wird, möchte die SVE einen Sturmlauf wie bereits in den vergangenen Wochen in der Liga starten. 13 geschossene Tore in den vergangenen drei Regionalliga-Spielen sprechen eine deutliche Sprache. „Wir werden in Neunkirchen nichts dem Zufall überlassen und wollen genauso auftreten wie in der Liga“, sagt SVE-Trainer Horst Steffen, der keinen Spieler aus der zweiten Reihe einsetzen möchte. „Ich werde keine Geschenke verteilen, nur weil es ein Pokalspiel ist. Wer sich im Training reinhängt, der bekommt eine Chance. Wir wollen ins Finale“, sagt der 50-Jährige unmissverständlich.

Am kommenden Samstag spielt die SVE in der Liga gegen den bereits feststehenden Meister SV Waldhof Mannheim. Außenverteidiger Lukas Kohler will von dem Mannheim-Spiel nichts wissen. Der 31-Jährige hat den Saarlandpokal bereits fünf Mal mit der SV Elversberg und dem 1. FC Saarbrücken gewonnen und steht am Mittwoch in seinem insgesamt zehnten Halbfinale. „In dem Spiel zählt nur Vollgas. Es gibt keine andere Option. Wir wollen wieder in den DFB-Pokal, und dazu müssen wir jetzt Neunkirchen schlagen“, sagt Kohler. Die Borussia rechnet mit bis zu 1000 Zuschauern. Die SVE hat für die Partie zur Familien-Maiwanderung von Elversberg (Start um 12 Uhr am Stadion) nach Neunkirchen aufgerufen.

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