Champions League Reus hat den Glauben noch nicht verloren

Dortmund · Borussia Dortmund muss heute im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Tottenham Hotspur ein 0:3 wettmachen.

 Dortmunds Kapitän Marco Reus fühlt sich auch für eine mögliche Verlängerung fit genug.

Dortmunds Kapitän Marco Reus fühlt sich auch für eine mögliche Verlängerung fit genug.

Foto: dpa/Bernd Thissen

Marco Reus musste nicht lange nachdenken. Natürlich sei Aufgeben keine Option, sagte der Kapitän von Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund vor dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Tottenham Hotspur und betonte: „Ich glaube, dass wir in der Lage sind, das Unmögliche zu schaffen.“ Und zwar das 0:3 aus dem Hinspiel in London am heutigen Dienstagabend (21 Uhr/Sky) noch umzubiegen.

„Hier in diesem Stadion ist schon öfter Geschichte geschrieben worden. Wir brauchen eine Top-Leistung und müssen an unser Maximum kommen“, sagte der zuletzt verletzte und schmerzlich vermisste Reus, dessen Kreativität und Torgefahr gegen den englischen Spitzenclub, der im Unterschied zum Hinspiel auf Starstürmer Harry Kane zurückgreifen kann, unbedingt gebraucht wird. „Das ganze Umfeld glaubt daran, und auch wir müssen daran glauben“, sagte Reus.

Faktisch spricht allerdings wenig dafür, dass dem aus dem Tritt geratenen BVB das Wunder gelingt. In der Bundesliga ist das komfortable Polster des Tabellenführers aufgebraucht, im DFB-Pokal war gegen Werder Bremen Endstation – und nun droht das frühe Aus in der ersten K.o.-Runde der Königsklasse.

„Wir müssen in den entscheidenden Momenten die Tore erzielen und die richtige Balance finden“, sagte Reus: „Und wir wissen, dass wir Tore machen können.“ Tatsächlich war in den vergangenen Wochen die Offensive nicht das große Problem, sondern die Fehlerquote in der Abwehr. „Es ist wichtig, positiv zu bleiben, zu arbeiten, die Fehler zu analysieren und sie abzustellen“, sagte der Nationalspieler.

Am besten schon am heutigen Dienstag – auch wenn BVB-Trainer Favre weiß, dass „es sehr schwer wird“, wie er betonte. Er fügte aber grinsend an: „Man weiß nie, alles ist möglich. Wir müssen sehr, sehr clever spielen.“ Denn ansonsten läuft der BVB Gefahr, wie im Hinspiel vor drei Wochen unterzugehen. In London hatte Dortmund die Partie über lange Zeit offen gestaltet und war sogar teilweise überlegen – verlor dann aber völlig den Faden und die Orientierung. Vor allem die beiden späten Gegentreffer von Jan Vertonghen (83.) und Fernando Llorente (86.) könnten am Ende zu schwer wiegen.

Der BVB eröffnet den zweiten Akt der „deutsch-englischen Festspiele“, die aus deutscher Sicht bislang sehr mittelmäßig verlaufen sind. Rekordmeister Bayern München (im Hinspiel 0:0 beim FC Liverpool) und Schalke 04 (2:3 gegen Manchester City) sind in der kommenden Woche im Einsatz.

Hoffnung macht den Dortmundern ein Blick in die Statistiken der Königsklasse: Bereits zwölf Mal wurden Hinspiel-Niederlagen mit drei Toren Differenz noch gedreht. BVB-Kapitän Reus, der zuletzt wegen eines Muskelfaserrisses ausgefallen war und erst beim 1:2 in der Liga beim FC Augsburg seine Rückkehr gefeiert hatte, ist jedenfalls angriffslustig: „Ich fühle mich gut, und ich habe die Kraft, auch notfalls über 120 Minuten zu gehen.“

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