Boll fordert den Olympiasieger

Saarbrücken/St. Petersburg. Der Termin war zufällig gewählt. "Ich gebe es zu: Ich muss ein Glückskind sein", sagte Günter Müller von der MH Sportmarketing aus Saarbrücken. Just am Tag, nachdem Timo Boll als bislang einziger Tischtennis-Profi seine drei EM-Titel verteidigen konnte, gab der Veranstalter des energis-Masters am 19

Saarbrücken/St. Petersburg. Der Termin war zufällig gewählt. "Ich gebe es zu: Ich muss ein Glückskind sein", sagte Günter Müller von der MH Sportmarketing aus Saarbrücken. Just am Tag, nachdem Timo Boll als bislang einziger Tischtennis-Profi seine drei EM-Titel verteidigen konnte, gab der Veranstalter des energis-Masters am 19. Januar 2009 in Saarbrücken sein Teilnehmerfeld bekannt. Und einer der Stars heißt Boll.Timo Bolls Großtat in St. Petersburg weckt Hoffnungen auf einen ähnlichen Geniestreich nicht nur in Saarbrücken, sondern auch in Stuttgart. Denn auch den Termin für die Heim-Europameisterschaft im September 2009 hat Boll rot vorgemerkt. "Wenn ich müde bin, sage ich ein anderes Turnier ab, aber nicht die EM", sagte der Vielspieler, der gestern Morgen um 6.15 Uhr in St. Petersburg ins Flugzeug stieg. "Ich sehne mich nach einer Couch und einem schönen Kino-Film."Lange kann sich der 27 Jahre alte Linkshänder allerdings nicht auf die faule Haut legen. Neben Bundesliga- und Champions League-Spielen für seinen Club Borussia Düsseldorf rückt für ihn bereits das Fernziel Olympia 2012 ins Visier. Trotz der insgesamt acht EM-Titel fehlen ihm eine Einzel-Medaille bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen. "Die Chinesen sind auch nach der EM so weit weg wie vor sieben Wochen", stellte DTTB-Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig nüchtern fest.Boll muss und will sich an den übermächtigen Asiaten orientieren. Nur dann ist eine Weiterentwicklung möglich. Da trifft es sich gut, dass Günter Müller gestern bei der Pressekonferenz den Knaller schlechthin für sein Turnier verkünden konnte: "Ich wollte schon immer mal einen aktuellen chinesischen Nationalspieler in Saarbrücken haben", erzählt Müller, "aber dass es jetzt der Olympiasieger und Weltmeister Ma Lin ist, davon hatte ich nie zu träumen gewagt."Elf der zwölf Spieler für Saarbrücken stehen fest. Zu ihnen gehört natürlich auch der Schwede Jörgen Persson. Der 42-Jährige überraschte bei Olympia in Peking, als er als einziger Europäer in die Phalanx der Chinesen einbrechen konnte und bis ins Halbfinale kam. "Dass ich keine Medaille gewinnen konnte, tut schon weh", sagte Persson, der gestern auf seinem Weg nach Budapest, wo er mittlerweile spielt, in Saarbrücken Zwischenstation machte. Aber er hat es verkraftet - "dank des großen Zuspruchs, den ich überall erfahren habe", sagte Persson. Das Feld komplettieren Perssons Landsmann Jan-Ove Waldner, Werner Schlager, Chen Weixing (beide Österreich), Zoran Primorac (Kroatien), Adrian Crisan (Rumänien) und die Deutschen Dimitri Ovtcharov, Torben Wosik und Patrick Baum. mwe/dpa

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