Bloß keine hohen Erwartungen schüren

Saarlouis · Die Saarlouis Royals sind zurück in der Basketball-Bundesliga. Am kommenden Sonntag startet die Saison, aber eine hohe Erwartungshaltung wollen die Royals vermeiden, um sich nicht unter Druck setzen zu lassen.

 Fingernagel-Kontrolle vor dem Training? Die Spielerinnen der Saarlouis Royals wollen optimal vorbereitet in die neue Bundesliga-Saison starten. Foto: Ruppenthal

Fingernagel-Kontrolle vor dem Training? Die Spielerinnen der Saarlouis Royals wollen optimal vorbereitet in die neue Bundesliga-Saison starten. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Wie schön muss es sein, völlig gelassen in eine Bundesliga-Saison zu starten, ohne Druck oder hohe Erwartungen? So geht es zumindest den Basketballerinnen der Saarlouis Royals, die nach einem Jahr in der 2. Bundesliga ungefährdet den direkten Wiederaufstieg in die 1. Liga geschafft haben. "Es ist jedenfalls nicht dieser enorme Druck da, unter dem wir vergangenes Jahr standen", betont Kapitän Laura Rahn. Trainer René Spandauw und seine Spielerinnen strahlen bei einem Fototermin am vergangenen Montagabend Ruhe aus - knapp eine Woche vor dem Saisonstart gegen den SV Halle am Sonntag um elf Uhr in Oberhausen.

Drei neue US-Spielerinnen

"Ich bin total relaxt", sagt Spandauw: "Wenn wir das spielen, was wir in der Vorbereitung über Strecken gezeigt haben, können wir einige Spiele gewinnen. Vorausgesetzt natürlich, niemand verletzt sich." Das gilt auch für ihn selbst, der in dieser Saison alleine am Spielfeldrand stehen wird. Spandauw, dessen Achillessehnenriss aus dem Dezember 2012 gut verheilt ist, weiß nur zu gut, wie schnell es gehen kann. Tief sitzt noch der Stachel des Abstieges vor zwei Jahren, als seine Mannschaft hoch eingeschätzt wurde, dann aber kaum ein Spiel gewinnen konnte. "Es hängt von vielen Faktoren ab", warnt er vor zu viel Euphorie.

Dieses Jahr setzen die Royals als Aufsteiger bewusst auf die Außenseiterrolle. "Wenn man sich zu hohe Ziele steckt, geht irgendwann alles gegen dich", meint Spandauw, "es ist immer ein gewisser Grad von Ungewissheit da". Eben ob die Mannschaft zusammenfindet, ob die neuen Amerikanerinnen Kayla Tetschlag, Brittany Kennedy und Samantha Blazetic, die Merideth Marsh, Colleen Planeta und Bonae Holston ersetzen, auch wirklich einschlagen. Hinzu kommen Neuzugang Kimberly Pohlmann und Rückkehrerin Joana Meyer.

Auftakt gegen Halle

Zwar haben die Royals auch wegen der vielen neuen Spielerinnen in der Vorbereitung viele Testspiele bestritten, doch wirklich aussagekräftig sind sie nicht. "Es ist jetzt einfach noch zu früh, um Ziele zu formulieren", sagt Joana Meyer, die nach einem Studiengangwechsel wieder zurück im Saarland ist. "Mal gucken, wie es gegen Halle läuft und wie die anderen Mannschaften so sind", meint Levke Brodersen und betont: "Unser Ziel ist jetzt aber auch nicht der Klassenverbleib."

So ganz geht der Ehrgeiz an den Spielerinnen also doch nicht vorbei. Sie wollen alle in die Playoffs, einen Platz unter den ersten Acht aber nicht als Ziel ausgeben. "Es ist einfach ganz schwer einzuschätzen", sagt Laura Rahn, eine von neun Deutschen im Kader.

Zumindest was die Ausländerregelung betrifft, kann Trainer Spandauw im Vergleich zur Vergangenheit gelassen sein. Er wird kaum Probleme bekommen, immer mindestens zwei Deutsche auf dem Feld stehen zu haben. Aber Klarheit, wo die Truppe steht, wird er trotzdem frühestens am Wochenende haben, wenn die Royals ihr erstes Spiel gespielt und die anderen Erstligisten bei der Saisoneröffnung in Oberhausen gesehen haben. Bis dahin können sie in Saarlouis tatsächlich entspannt sein.

Zum Thema:

Auf einen BlickDer Kader der Saarlouis Royals in der Bundesliga-Saison 2013/2014: Kayla Tetschlag (gekommen von Basket Racing Luxemburg), Brittany Kennedy (USA), Samantha Blazetic (USA), Jamailah Adams, Laura Rahn, Levke Brodersen, Joana Meyer (USC Heidelberg), Kimberly Pohlmann (Phönix Hagen Ladies), Gina Groß, Sandra Wimmer, Isabelle Comteße, Sarah Therre und Sarah Belzer.Abgänge: Merideth Marsh (in die USA), Colleen Planeta (USA), Bonae Holston (USA), Daniela Beining (Ziel unbekannt), Annika Klein (TV Bensberg), Fee Zimmermann (Avides Hurricanes Rotenburg), Sophia Philippi (USC Heidelberg), Myrielle Platte (Luxemburg). aub

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