Bliesens Titelträume sind früh geplatzt

Bliesen · Der TV Bliesen kommt in der 3. Liga Süd einfach nicht in Tritt. Vor dem Heimspiel an diesem Samstag um 20 Uhr im Sportzentrum St. Wendel gegen den TSV Mimmenhausen hat der Aufstiegsanwärter erst ein Spiel gewonnen.

 Peter Lember, Trainer des Volleyball-Drittligisten TV Bliesen, will die Sperre in den Köpfen seiner Spieler lösen – die Truppe soll wieder siegen. Foto: B&K

Peter Lember, Trainer des Volleyball-Drittligisten TV Bliesen, will die Sperre in den Köpfen seiner Spieler lösen – die Truppe soll wieder siegen. Foto: B&K

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Die Stimmung bei den Volleyballern des TV Bliesen dürfte momentan genauso mies sein wie die der Anhänger von US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton . Denn Bliesen hinkt in der 3. Liga Süd meilenweit den eigenen Erwartungen hinterher. Ursprünglich wollten die Nordsaarländer diese Saison um die Meisterschaft mitspielen.

"Das können wir jetzt schon abhaken", gibt Diagonalangreifer Dimitri Friedrich konsterniert zu. In den bisherigen fünf Saison-Begegnungen gelang ihm mit seinem Team nur ein einziger Sieg - am ersten Spieltag gegen den Tabellenvorletzten LAF Sinzig. So hat Bliesen bereits acht Punkte Rückstand auf Spitzenreiter SSC Karlsruhe, der zudem noch eine Partie weniger absolviert hat.

Der Verein befindet sich damit in einer ungewohnten Situation. Nachdem es in den vergangenen Jahren fast ausnahmslos bergauf ging, enttäuscht die Mannschaft nun erstmals seit langer Zeit. Bliesen hatte die beiden vergangenen Spielzeiten in der 3. Liga auf Platz vier beendet. Diese Saison wollte die Mannschaft nun selbst mehr - und formulierte als Saisonziel, im Titelrennen mitmischen zu wollen. Eine Kampfansage, die jetzt zum Problem geworden ist: "Wir setzen uns zu sehr selbst unter Druck. Der Kopf ist nicht frei, und dadurch agieren wir verkrampft", erklärt Bliesens Trainer Peter Lember.

Aber nicht nur das. Bliesen muss derzeit auch zwei wichtige Spieler ersetzen. Max Jungmann, der schlaggewaltigste Angreifer des Teams, zog sich am dritten Spieltag einen Bänderriss zu. Einen Tag später erwischte es den erfahrenen Mittelblocker Lukas Kaiser im Training mit derselben Verletzung. "Das sind natürlich schon zwei tragende Elemente in unserem Spiel", sagt Lember. Kaiser ist mittlerweile zumindest wieder ins Aufbau-Training eingestiegen, Jungmann wird noch bis zum Jahreswechsel fehlen.

Hinzu kommt, dass die beiden Top-Neuzugänge, Außenangreifer Tom Weber und Zuspieler Zoran Simic, noch nicht wie erhofft eingeschlagen sind. Der erstligaerfahrene Rückkehrer Weber konnte in der Vorbereitung wegen seines Studiums nicht immer trainieren. Der Serbe Simic (kam vom österreichischen Zweitligisten Bisamberg) spielt erstmals in Deutschland, weshalb er noch Eingewöhnungszeit braucht. Das sieht auch Lember so: "Wir sind da noch in der Findungsphase."

Jetzt gegen Pampel

Um die Krise zu stoppen, will der 54-jährige Übungsleiter vor allem die Sperre in den Köpfen seiner Spieler lösen. "Wir müssen schauen, dass wir wieder Spaß am Volleyball haben", sagt er. Spaß gibt es aber vor allem durch Siege. Die nächste Möglichkeit, einen solchen zu feiern, hat Bliesen an diesem Samstag um 20 Uhr im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten TSV Mimmenhausen. Die Gäste vom Bodensee, bei denen der 212-fache deutsche Nationalspieler Christian Pampel (37) als Spielertrainer agiert, gehen nach dem bisherigen Saisonverlauf als Favorit in die Partie.

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