Bliesen in der Erfolgsspur

St Wendel · Die Volleyballer des TV Bliesen sind auf dem besten Weg, sich in der 3. Liga Süd zu etablieren. Auch im zweiten Jahr in dieser Liga steht das Team im vorderen Tabellenbereich. Jetzt geht es gegen die Reserve von Rekordmeister VfB Friedrichshafen.

 Co-Trainerin Kerstin Landen (rechts) und Trainer Peter Lember geben den Spielern des Volleyball-Drittligisten TV Bliesen taktische Anweisungen. Foto: Semmler

Co-Trainerin Kerstin Landen (rechts) und Trainer Peter Lember geben den Spielern des Volleyball-Drittligisten TV Bliesen taktische Anweisungen. Foto: Semmler

Foto: Semmler

Ein Team mit großem Namen ist an diesem Samstag um 20 Uhr im Sportzentrum St. Wendel zu Gast. Der TV Bliesen empfängt in der 3. Volleyball-Liga Süd den VfB Friedrichshafen . Zwar spielt Bliesen nur gegen die Reserve des deutschen Rekordmeisters und Pokalsiegers, dennoch spricht der Verein auf seiner Internet-Seite von "einem Hauch von Champions-League" beim Duell gegen diesen Gegner.

Im Hinspiel gewann Bliesen in der Friedrichshafener ZF-Arena, dem Mekka des deutschen Volleyballs, mit 3:0. Damals waren auf Seiten des VfB mit Max Günthör und Burkhard Sude zwei ehemalige deutsche Nationalspieler auf dem Feld. Sude, mittlerweile 58 Jahre alt, sorgte 1982 für Aufsehen, als er bei der TV-Show "Wetten, dass" alleine gegen eine komplette Verbandsliga-Mannschaft spielte - und die Partie gewann. "Ob die beiden auch im Rückspiel dabei sind, weiß ich noch nicht", sagt Bliesens Trainer Peter Lember.

Vor dem Duell gegen die Reserve des Rekordmeisters liegt der 52-Jährige mit seiner Mannschaft auf Rang vier der Tabelle. Dies ist exakt derselbe Tabellenplatz, den Bliesen auch am Ende der vergangenen Runde belegte. Lember ist es damit gelungen, die erfolgreiche Arbeit seines Vorgängers Gerd Rauch, der aktuell immer noch im Vorstand und in der Jugendarbeit des Vereins tätig ist, fortzusetzen. "Ich denke, Peter als Trainer zu holen, war die richtige Wahl", sagt Rauch: "Es passt gut, was auch die Ergebnisse zeigen. Wir haben mehr Punkte als zum gleichen Zeitpunkt in der Vorsaison."

Neben Lember wurden mit Kerstin Landen und Marcus Flöser auch zwei Co-Trainer verpflichtet. Sie ermöglichen eine weitere Professionalisierung im sportlichen Bereich. So bekommen alle Akteure etwa vor jeder Ligapartie ein individuell abgestimmtes Papier über den jeweiligen Gegner. "Dort steht beispielsweise, wo die Teams am liebsten hin aufschlagen oder wohin die meisten Anspiele gehen", verrät Lember. Diese Erkenntnisse gewinnen er und sein Trainerteam aus einer Videoanalyse.

Auch vor der Partie gegen den Tabellenvorletzten Friedrichshafen gab es ein solches Papier. Lember will den Gegner auf keinen Fall unterschätzen: "Bis auf die Ex-Nationalspieler ist das eine ganz junge Mannschaft, die man nicht ins Rollen kommen lassen darf." Sollte sein Team diese Worte und die Anweisungen beherzigen, dann stehen die Chancen gut, dass Bliesen den sechsten Ligasieg in Serie einfahren kann.

Die letzte Niederlage kassierte der TV Bliesen am 7. November 2015 beim souveränen Spitzenreiter TG Rüsselsheim II. Den kann Bliesen bei aktuell zehn Punkten Rückstand wohl auch im restlichen Saisonverlauf nicht mehr einholen. Platz zwei, auf dem der SSC Karlsruhe liegt, ist aber noch in Reichweite. Und unter Umständen könnte auch der noch zum Aufstieg in die 2. Liga genügen. "Allerdings nur, wenn sich Teams aus der 1. oder 2. Liga zurückziehen", erklärt Rauch. Aber im Blick hat der TV Bliesen dieses Ziel durchaus.

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