WM-Qualifikation Europa Bitter für Italien: Nächste WM ohne Azzurri

Piräus · Italiens Nationalmannschaft scheidet nach einem 0:0-Unentschieden im Rückspiel gegen Schweden aus.

 Trainer Michael Skibbe möchte Griechenland in die Qualifikation zur EM 2020 führen.

Trainer Michael Skibbe möchte Griechenland in die Qualifikation zur EM 2020 führen.

Foto: dpa/Thanassis Stavrakis

Der viermalige Weltmeister Italien hat erstmals seit 60 Jahren die Endrunde einer Fußball-WM verpasst. Die Squadra Azzurra fehlt 2018 in Russland, nachdem es im Playoff-Rückspiel gegen Schweden gestern Abend trotz drückender Überlegenheit nur zu einem 0:0 reichte. Im Hinspiel in der Qualifikation am Freitag hatte es in Stockholm ein 0:1 gegeben. 1958 fand bislang letztmals eine Weltmeisterschaft ohne Italien statt. Die äußerst passiv agierenden Schweden lösten in Mailand hingegen zum zwölften Mal das WM-Ticket und sind erstmals seit 2006 wieder dabei.

Bei hitziger Atmosphäre im legendären San Siro übernahmen die Gastgeber von Trainer Gian Piero Ventura schnell die Initiative und drängten auf den frühen Führungstreffer. Der Ex-Dortmunder Ciro Immobile war einer der Aktivposten, vergab jedoch seine besten Möglichkeiten (40. Minute/64.). Auch seine Kollegen machten es nicht besser, bis zur Pause reichte es trotz klarer Vorteile nicht zum Treffer. Die Schweden kamen hingegen nur sehr selten aus der eigenen Hälfte heraus und mussten früh einen Schock verkraften. Mittelfeldspieler Jakob Johansson, Siegtorschütze im Hinspiel, wurde nach 19 Minuten ausgewechselt, nachdem er sich ohne Fremdeinwirkung verletzt hatte.

Nach einer halben Stunde hatten die Azzurri um Torwart-Legende Gianluigi Buffon Glück, als Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz (Spanien) ein Handspiel von Andrea Barzagli im Strafraum übersah. Emil Forsberg von RB Leipzig beschwerte sich und sah die Gelbe Karte. Trotz Nasenbeinbruchs stand Leonardo Bonucci bei den Italienern in der Abwehr und trieb das Spiel an. Während sich die Gäste immer mehr zurückzogen und überhaupt nichts mehr für die Offensive taten, scheiterten Giorgio Chiellini (58.) sowie Stephan El Shaarawy (87.) und ließen die Tifosi jeweils raunen. In der Schlussphase standen alle Italiener inklusive Buffon in der gegnerischen Hälfte und drängten auf das ersehnte Tor – auch das brachte nicht den erhofften Erfolg.

 Ihr Ausscheiden hat sich die italienische Mannschaft am Ende selbst zuzuschreiben. Zu oft enttäuschten die Azurri während der Qualifikation. An 18 Weltmeisterschaften hat Italien teilgenommen und wie Deutschland vier Mal den Titel geholt, zuletzt 2006. In der Qualifikation für Russland reichte es hinter Spanien zuletzt in der Gruppenphase nur zu einem enttäuschenden zweiten Platz.

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