Billard Joker Altstadt ist wieder Erstligist

ALTSTADT · Sie hatten kaum eine Chance. Genutzt haben sie sie dennoch: Die Billardspieler des PBC Altstadt sind Meister und steigen in die 1. Liga auf.

Die Poolbillard-Spieler des PBC Joker Altstadt haben doch noch auf den allerletzten Drücker den direkten Wiederaufstieg in die 1. Liga geschafft. Eigentlich waren die Chancen nur noch sehr gering gewesen, den bis dahin punktgleichen Spitzenreiter BC Sindelfingen noch abzulösen. So hatten die Baden-Württemberger die klar bessere Partien-Differenz aufzuweisen, die bei Punktgleichheit zweier Mannschaften entscheidend ist. Am letzten Doppel-Spieltag der Saison konnte also für das Joker-Team die Vorgabe nur lauten, die eigenen beiden Spiele zu gewinnen und auf einen Ausrutscher des Tabellenführers zu hoffen. Beide Mannschaften trafen dabei jeweils auswärts in umgekehrter Reihenfolge auf die exakt gleichen Gegner.

Am Samstag gab es noch keine Überraschung. Während sich die Sindelfinger knapp mit 5:3 beim BV Mörfelden Walldorf durchsetzten, gewannen die Saarländer beim 1. PBC Gera souverän mit 7:1. Zur Pause stand es nach Siegen von Andreas Daniel, Sebastian Staab und Sebastian Ludwig bereits 3:1 für die Gäste. Dieses Trio konnte sich dann auch im zweiten Durchgang durchsetzen, wobei dieses Mal auch Marco Dorenburg die Oberhand behielt.

Vor den letzten Spielen am Sonntag hatte sich also in Sachen Tabellenkonstellation nichts geändert. Sindelfingen hatte weiterhin vor Altstadt aufgrund der immer noch besseren Partien-Differenz die Nase vorn. Man hatte also den Aufstieg greifbar nah vor Augen. Doch es sollte anders kommen. Und dabei führten die Sindelfinger zur Pause mit 3:1 und hatten alles weiterhin selbst in der Hand. Im zweiten Durchgang wuchs dann aber die Heimmannschaft förmlich über sich hinaus und gab nur noch eine Partie zum 4:4-Gesamtendstand ab. Damit war der Weg für die Altstadter geebnet. Durch einen völlig ungefährdeten 8:0-Erfolg in Mörfelden-Walldorf konnte also der direkte Wiederaufstieg ins deutsche Poolbillard-Oberhaus gefeiert werden. Staab, Dorenburg, Ludwig und Daniel holten jeweils zwei Einzelsiege.

„Wir haben das Ding irgendwie doch noch gerockt“, freute sich Staab und ergänzte: „Nach dem Samstag kann ich das noch gar nicht so richtig begreifen. Da waren wir nach dem engen Spiel von Sindelfingen etwas down. Wir waren quasi live per „Whats App“ mit Walldorf verbunden. Eine halbe Stunde vor Schluss hatte es sogar nach einem Walldorfer Sieg ausgesehen.“ Dann hätte sich alles doch noch komplett gedreht. Die Altstadter Spieler waren nicht gerade gut gelaunt, hofften aber auf Gera. Schließlich hatten die Thüringer bereits in der Vorrunde Sindelfingen beim 4:4 geärgert.

Der Sonntag war dann an Spannung kaum noch zu überbieten. „Mein Bundestrainer Thomas Damm hat dann mit seinem erst zweiten Saisonsieg überhaupt völlig überraschend Ronald Regli 2:0 geschlagen. Wir haben das alle genial gemacht – es ist unfassbar! Jeder hat klasse gespielt. Wir bleiben auch so zusammen. Ich sehe die Chancen auf den Ligaverbleib um einiges besser als vor zwei Jahren. Zu Hause muss man uns zunächst einmal schlagen. Unser großer Dank gilt Gera“, sagte Staab nach den ersten Feierlichkeiten.

Übrigens hatte Altstadt am Ende dann sogar noch in der Partien-Differenz mit +46 vor Sindelfingen (+44) die Nase vorn – es war also eine rundum verdiente Meisterschaft! Ein Sonderlob gebührt auch Ersatzspieler Christopher Ahrens, der extra mitfuhr, um bei Formkrise eines Mannschaftskameraden einspringen zu können.

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