Biedermanns großer Tag
Shanghai. Biedermann gegen Phelps: Titelverteidiger Paul Biedermann hat sich bei der Schwimm-WM in Shanghai für eine Neuauflage des Giganten-Duells gegen Rekord-Olympiasieger Michael Phelps in Position gebracht. Der 24-Jährige aus Halle an der Saale zog über 200 Meter Freistil als Zweiter in den heutigen Endlauf ein (12.02 Uhr/live bei Eurosport und ZDF)
Shanghai. Biedermann gegen Phelps: Titelverteidiger Paul Biedermann hat sich bei der Schwimm-WM in Shanghai für eine Neuauflage des Giganten-Duells gegen Rekord-Olympiasieger Michael Phelps in Position gebracht. Der 24-Jährige aus Halle an der Saale zog über 200 Meter Freistil als Zweiter in den heutigen Endlauf ein (12.02 Uhr/live bei Eurosport und ZDF). Hinter der Form von US-Superstar Phelps steht nach Rang fünf im Halbfinale dagegen ein Fragezeichen.
Auf den Spuren von Groß
Biedermann, der zum Auftakt bereits Bronze über die doppelte Distanz gewonnen hatte, erwartet "ein super hartes Rennen" im Finale. Ob dort aber Phelps wie bei der WM 2009 in Rom der Hauptgegner sein wird, erscheint fraglich. "Alle acht, die mitschwimmen, haben eine Chance auf den Sieg. Es ist schwierig, eine Prognose zu treffen", erklärte Biedermann. Er wäre bei einem Sieg heute übrigens der vierte Schwimmer, der bei einer WM seinen Titel über 200 Meter Freistil verteidigen kann. Als erstem gelang dies Michael Groß. Nach seinem Sieg bei der WM 1982 in Guayaquil (Ecuador) triumphierte Groß auch vier Jahre später in Madrid. Ian Thorpe (Australien) gewann 2001 und 2003, Michael Phelps siegte 2005 und 2007 und unterlag vor zwei Jahren in Rom dann Paul Biedermann.
In 1:45,93 Minuten zeigte Biedermann gestern einen souveränen Halbfinal-Auftritt und wurde nur von dem Franzosen Yannick Agnel (1:45,62) übertroffen. Phelps (1:46,91) war fast eine Sekunde langsamer als Biedermann, der vor allem Kurzbahn-Weltmeister Ryan Lochte auf der Rechnung hat: "Der hat noch längst nicht Volldampf gegeben. Das habe ich deutlich gesehen." Lochte erreichte als Dritter (1:46,11) den Endlauf.
Pfiffe für Brasilianer Cielo
Kurzbahn-Europameister Steffen Deibler verpasste derweil über 50 Meter Schmetterling als Sechster in 23,55 Sekunden beim Sieg des Brasilianers Cesar Cielo eine Medaille. Der Titel von Cielo (23,10) hat einen faden Beigeschmack. Der 24-Jährige hatte in der vergangenen Woche trotz eines positiven Dopingbefundes das Startrecht durch den Internationalen Sportgerichtshof Cas erhalten. Während Cielo nach seinem Sieg Tränen vergoss, quittierten die Zuschauer dessen Erfolg mit Pfiffen. Ärgerlich für Deibler: Seine persönliche Bestzeit hätte zu Bronze gereicht.
Neben Cielo sicherten sich gestern der Norweger Alexander Dale Oen (58,71) über 100 Meter Brust, die US-Amerikanerin Dana Vollmer (56,87) über 100 Meter Schmetterling und die Chinesin Ye Shiwen (2:08,90) über 200 Meter Lagen weitere Goldmedaillen. dapd
