Biathlon: Die Stars gehen in der WM-Vorbereitung getrennte Wege

Canmore · Für die deutschen Biathleten beginnt die heiße Phase der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft. Erstmals seit fünf Jahren findet ein Weltcup in Übersee statt. Die WM-Konkurrenten gehen teilweise andere Wege.

Ein Verzicht auf den anstrengenden ersten Überseetrip der Biathleten seit fünf Jahren kam für Simon Schempp nicht infrage. "Ich werde definitiv voll motiviert bei beiden Weltcups antreten, sonst ist mir die Wettkampfpause bis zur WM viel zu lang", sagte der 27-Jährige. Bei den Rennen in Canmore /Kanada und in der kommenden Woche in Presque Isle/USA will sich der Schwabe den Feinschliff für die Weltmeisterschaft in Oslo (3. bis 13. März) holen. Viele Konkurrenten trainieren dagegen lieber.

Schempp verzichtet genau wie alle anderen DSV-Männer auf reine Trainingswochen. "Der Trip ist zwar mit viel Reisestress verbunden, auf der anderen Seite wird es vor Ort aber wahrscheinlich wenig Rummel abseits des Stadions geben", sagte der Staffel-Weltmeister vor dem Sprint heute (19.15 Uhr/ARD) in der Provinz Alberta (Westkanada).

Schempp sucht nach den anstrengenden letzten Wochen weiter den Wettbewerb. Anfang Januar hatte ihn eine Erkältung ausgerechnet beim Heimspiel in Ruhpolding für zehn Tage komplett ausgeknockt, dann kehrte er direkt mit seinem vierten Saisonsieg in Antholz zurück. Schempp ist der Überflieger der Skijäger und mittlerweile ein gefragter Mann: Ob Auftritte im ZDF-Sportstudio, Dutzende andere Interviewanfragen oder Autogramm- und Fotowünsche an den Wettkampforten. Seine Ruhe hat der Uhinger momentan nur selten.

In Nordamerika wird das anders sein. Biathlon ist dort (noch) keine große Nummer. Schempp kann sich ganz auf seinen Sport konzentrieren und hat das große Ziel dabei fest im Blick. Es sei "an der Zeit" für seine erste Einzelmedaille bei der WM.

Beim Kampf um weitere Weltcup-Triumphe geht es in den kommenden beiden Wochen nicht gegen die gesamte Weltspitze. Die Norweger um Rekordweltmeister Ole Einar Björndalen verzichten auf Starts, um sich in Ruhe auf ihre Heim-WM vorzubereiten. Auch andere Topathleten werden im Gegensatz zu Schempp nicht alle Rennen bestreiten. Die deutschen Frauen um Laura Dahlmeier (Partenkirchen) fahren eine ähnliche Taktik. Nach überstandener Erkältung wird die 22-Jährige zwar in Kanada dabei sein, anschließend aber genau wie die Gesamtweltcupvierte Franziska Hildebrand nach Hause reisen.

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