Biathletin wird bei der WM im Einzel Vierte Diesmal fehlen Dahlmeier „ein paar Prozent“ zur Medaille

Östersund · Biathlon-WM in Östersund: Sieben Sekunden Rückstand auf Bronze verhindern das 14. WM-Edelmetall in Folge. Schwedin Öberg holt Gold im Einzelrennen.

  Die Serie ist beendet: Trotz eines starken Schlussspurts verpasste Biathlon-Star Laura Dahlmeier (vorne) im Einzel über 15 Kilometer eine WM-Medaille.

Die Serie ist beendet: Trotz eines starken Schlussspurts verpasste Biathlon-Star Laura Dahlmeier (vorne) im Einzel über 15 Kilometer eine WM-Medaille.

Foto: dpa/Sven Hoppe

Laura Dahlmeier stürmte mit aufgerissenem Mund und kraftvollen Stockschüben dem Ziel entgegen – diesmal blieb ihre Energieleistung allerdings ungekrönt: Trotz einer famosen Schlussrunde hat die Biathlon-Überfliegerin bei der WM in Östersund den „Bronze-Hattrick“ und ihre 14. WM-Medaille in Serie verpasst. Im Einzel über 15 Kilometer lief die Titelverteidigerin am Dienstag auf Rang vier, 7,0 Sekunden fehlten Dahlmeier nur zu Edelmetall.

„Es können leider nur drei auf dem Podium stehen, am Schluss haben leider ein paar Prozent gefehlt“, sagte Dahlmeier. Die 25-Jährige, die zuvor in Sprint und Verfolgung Bronze gewonnen hatte, war dennoch zufrieden: „Es war wieder ein richtig gutes Rennen. Vielleicht war ich beim Schießen nicht schnell genug.“

In einem kräftezehrenden und dramatischen Rennen sicherte sich die schwedische Olympiasiegerin Hanna Öberg den Titel. Sie blieb wie die Italienerin Lisa Vittozzi ohne Fehlschuss, lief allerdings 23,6 Sekunden schneller. Den dritten Rang, auf den Dahlmeier trotz einer Strafrunde lange gehofft hatte, holte die Französin Justine Braisaz (1/+32,5).

Dahlmeier begann das längste und anspruchsvollste Rennen der Skijäger gut. Aufgrund der vielen gesundheitlichen Probleme vor und während der WM lief die Bayerin überlegt und mit dosiertem Tempo, dafür räumte sie beim ersten Anschlag liegend alle Scheiben ab. Mit rotem Kopf verschwand sie wieder in den Wäldern Östersunds. Dort ging sie auf der zweiten Runde offenbar auch nicht über die Schmerzgrenze hinaus, denn auch im viel kniffligeren Stehendanschlag fielen die Scheiben so sicher wie in besten Zeiten.

Das gab Mut für die zweite Rennhälfte, in der meistens erst über die Medaillen entschieden wird. Während zunächst alles nach einer erneut tadellosen Einlage aussah, ging der 13. Schuss aber neben das Ziel, eine Strafminute inklusive. Gold war damit zwar in weite Ferne gerückt, allerdings nicht unerreichbar. Die nötigen Voraussetzungen dafür: Eine fehlerfreie Einlage und eine superschnelle letzte Runde. Dahlmeier, die in ihrer Karriere drei Erfolge im Einzel gefeiert hatte, gelang beides. Sie mobilisierte zum Schluss ihre letzten Kraftreserven und sah beim Blick auf die Anzeigetafel die „1“ vor ihrem Namen aufleuchten. Zunächst schob sich Öberg vor die Deutsche, dann Vittozzi – und am Ende auch noch Braisaz.

Im Einzel der Männer über 20 Kilometer peilen an diesem Mittwoch (16.10 Uhr/ZDF und Eurosport) die Männer ihre erste Einzel-Medaille an. Neben Sprint-Olympiasieger Arnd Peiffer gehen für Deutschland Roman Rees, Benedikt Doll und Erik Lesser in die Loipe. „Das Einzel wird ein knüppelhartes Rennen, am Ende muss man trotz der hohen Belastung am Schießstand gut durchkommen. Das wird der Schlüssel sein“, sagte Peiffer.

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