Biathleten weiter weltmeisterlich

Nove Mesto · Die deutschen Biathleten sind weiterhin in bestechender Form. Knapp vier Wochen vor der WM kommt neben Überflieger Simon Schempp vor allem die junge Laura Dahlmeier immer besser in Fahrt.

 Die deutschen Biathletinnen Laura Dahlmeier (Mitte) und Franziska Hildebrand (links) freuen sich neben Veronika Vitkova über den deutschen Erfolg im 7,5-Kilometer-Sprint. foto: FILIP SINGER/dpa

Die deutschen Biathletinnen Laura Dahlmeier (Mitte) und Franziska Hildebrand (links) freuen sich neben Veronika Vitkova über den deutschen Erfolg im 7,5-Kilometer-Sprint. foto: FILIP SINGER/dpa

Erst feierten Laura Dahlmeier und Franziska Hildebrand den ersten Doppelsieg seit knapp vier Jahren, dann stürmte Simon Schempp zweimal aufs Podest: Die deutschen Biathleten haben auch beim Weltcup in Nove Mesto geglänzt und präsentieren sich einen Monat vor der WM weiterhin in weltmeisterlicher Form. Bei wahren Festspielen vor insgesamt 100 400 Fans stürmten die DSV-Skijäger in Tschechien fünf Mal auf das Treppchen.

Während Schempp mit seinen beiden zweiten Plätzen in Sprint und Verfolgung seinen zweiten Platz im Gesamtweltcup festigte und jetzt acht Mal im Folge auf dem Podest stand, jubelte Dahlmeier im Sprint über den ersten Weltcupsieg ihrer Karriere. "Mit dem Sieg ist für mich ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Insgesamt war das ganze Wochenende einfach nur gigantisch", sagte die 21-Jährige aus Partenkirchen, die gestern auch noch starke Dritte in der Verfolgung wurde.

Diese Erfolge ließen auch Magdalena Neuner in der Heimat jubeln. "Das ist einfach großartig", sagte die Rekordweltmeisterin, die im Februar 2011 gemeinsam mit Andrea Henkel den zuvor letzten Doppelsieg gefeiert hatte: "Jetzt sind hoffentlich auch die letzten Zweifler davon überzeugt, dass die deutschen Frauen auch weiterhin eine ganz wichtige Rolle spielen werden."

Neben Dahlmeier schaffte es Hildebrand erstmals auf das Treppchen und war nach ihrem zweiten Rang mit nur einer Sekunde Rückstand überglücklich. "Die Genugtuung ist sehr groß. Ich bin froh, dass es endlich geklappt hat", sagte die 27-Jährige aus Clausthal-Zellerfeld, die gestern einen Dämpfer wegstecken musste. Im dichten Schneetreiben schoss sie in der Verfolgung im letzten Anschlag auf die falschen Scheiben und wurde nach einer sechsminütigen Zeitstrafe nur 50.

Derweil lässt sich Dauerbrenner Schempp durch nichts aus der Ruhe bringen. Bereits zum achten Mal in Serie schaffte es der 26-Jährige aus Uhingen in Nove Mesto unter die Top drei. Besser war aus deutscher Sicht bislang lediglich Sven Fischer , der 2002 neun Mal am Stück auf das "Stockerl" schaffte. "Ich fühle mich gerade einfach richtig gut. Ich bin sehr glücklich, aber das ist alles kein Selbstläufer", sagte der Schwabe. Als Zweiter des Gesamt-Weltcups (657 Punkte) verkürzte er den Rückstand auf den Führenden Martin Fourcade (663) aus Frankreich auf nur noch sechs Punkte.

In Nove Mesto musste sich der fünfmalige Weltcupsieger Schempp lediglich zweimal dem Slowenen Jakov Fak geschlagen geben. Bei der WM-Generalprobe kommende Woche in Oslo könnte er dann erstmals in seiner Karriere in das Gelbe Trikot schlüpfen. Als letzter Deutscher hatte das Michael Greis im Dezember 2008 geschafft. Mit Blick auf die WM im finnischen Kontiolahti (5. bis 15. März) tanken die Skijäger Selbstvertrauen. "Wir alle haben einen großen Sprung gemacht und sind sehr gut aufgestellt", sagte Schempp

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