Biathlet Fourcade kritisiert Weltcup-Absage in Tjumen: „Heuchelei“

Oberhof · Biathlon-Star Martin Fourcade hat die Absage des Weltcups im sibirischen Tjumen im März aufgrund des russischen Dopingskandals als "Heuchelei" kritisiert. "Den Weltcup in Tjumen abzusagen, verhöhnt den Kampf gegen Doping. Die Einzigen, die dadurch bestraft werden, sind die Fans in Russland", sagte der fünfmalige Weltcup-Gesamtsieger. Es sei ein Mittel, "diejenigen zufrieden zu stellen, die Pseudo-Sanktionen gegen Russland wollen. Aber im Grunde ändert das nichts. Ich habe es satt".

Der zweimalige Olympiasieger hatte nach dem Bekanntwerden des zweiten McLaren-Dopingreports im Dezember einen Weltcup-Boykott ins Spiel gebracht, sollte der Biathlon-Weltverband bei stichhaltigen Beweisen nicht rigoros gegen den russischen Verband vorgehen. Allein will der Franzose das aber nicht durchziehen. "Ich werde mich nicht für die anderen opfern. Ich bin weder Martin Luther King noch Nelson Mandela , und ich fühle mich nicht dazu berufen, es zu sein", sagte der 28-Jährige. Etwas ändern würde sich nur, wenn alle Athleten mit einer Stimme sprechen würden. Darüber will er beim morgen beginnenden Weltcup in Oberhof mit Sportlern anderer Nationen diskutieren.

Unterdessen fällt Franziska Preuß beim Heim-Weltcup in Oberhof zumindest für die ersten zwei Rennen aus. Die 22-Jährige hat einen grippalen Infekt. Preuß lässt den Sprint am Freitag aus und kann sich damit nicht für die Verfolgung qualifizieren. Ob sie am Sonntag im Massenstart dabei ist, ist noch offen.

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